Berliner Appell

 

Bleiberecht für Romaflüchtlinge aus Jugoslawien
 
Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Appells, mahnen an:

In Erwägung der besonderen historischen Verantwortung, die Deutschlandgegenüber den 500.000 Opfern des Holocaust an den europäischen Sinti und Roma und ihren Nachkommen hat und angesichts der aktuellen prekären Situation der Roma in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien appellieren wir an den Innenminister der Bundesregierung und die Innenminister der Länder, langjährig in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Romaflüchtlingen ein Bleiberecht zu gewähren und ihnen die Integration in unsere Gesellschaft zu ermöglichen.

Zehntausende Roma flohen seit Ende der achtziger Jahre aus dem Kosovo und mit Beginn des Bürgerkrieges Anfang der neunziger Jahre aus allen Teilen Jugoslawiens. Sie suchten Schutz vor Diskriminierung, Verelendung, Vertreibung und erzwungenem Militärdienst. Wie so oft in ihrer Geschichte haben sie keinen Krieg angezettelt, wurden aber Opfer der militärischen Auseinandersetzungen, von Zwangsmaßnahmen und Bedrohungen.

Viele von ihnen leben schon seit Jahren in der Bundesrepublik Deutschland. Sie haben mehrheitlich versucht, sich trotz unsicheren Aufenthalts in unsere Gesellschaft zu integrieren. Ihre Kinder besuchen die Schule oder haben sie bereits erfolgreich absolviert. Eine zwangsweise Rückführung nimmt ihnen jede Perspektive auf ein Leben in Würde.

ErstunterzeichnerInnen:

Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e.V., Referat Jugend, Migration und Beratungsdienste
Petra Bläss, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages a.D.
Cornelia Bührle, rscj. Erzbischöflich Beauftragte für Migrationsfragen, Berlin
Dr. Alexander Brenner, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Hans Coppi, Bundessprecher VVN-BdA
Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg
Heidemarie Fischer, Innenpol. Sprecherin der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin
Manfred Isemeyer, Geschäftsführer des Humanistischen Verbandes Deutschland, Landesverband Berlin
Anetta Kahane, Amadeu-Antonio-Stiftung
Thomas Kleineidam, Migrationspol. Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin
Dr. Sibyll Klotz, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin
Britta Kollberg, RAA Berlin
Stefan Liebich, Fraktionsvorsitzender der PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin
Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin e.V.
Martin-Michael Passauer, Generalsuperintendent der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg
Volker Ratzmann, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin
Petra Rosenberg, Vorstand des LV Deutscher Sinti u. Roma
Berlin-Brandenburg . e.V. und der Int. Liga für Menschenrechte e.V.
Lea Rosh, Publizistin
Claudia Roth, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
Bosilika Schedlich, Geschäftsführerin des Südost-Europa-Kultur e.V.
Dieter Scholz, Vorsitzender des DGB Berlin-Brandenburg
Klaus Schütz, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Landesverband Berlin
Marion Seelig, stellv. Fraktionsvorsitzende der PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin
Paul Spiegel, Präsident des Zentralrats der Juden
Hanns Thomä-Venske, Ausländerbeauftragter der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg
Türkischer Bund Berlin, Der Vorstand
Christa Wolf, Schriftstellerin

Stand: 09.04.2003

Letzte Aktualisierung: 19.08.2003
   
 

Zuwanderungsgesetz

- Asyl- und Migrations-
politik in Deutschland
zum Beispiel: Das Zuwanderungsgesetz

(Volker Maria Hügel)

- Entwurf eines Gesetzes
zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung und zur Regelung des Aufenthalts
und der Integration von Unionsbürgern und Ausländern
(Zuwanderungsgesetz)
Januar 2003

- Breites Bündnis fordert Verbesserungen
Morgige Bundes-
ratssitzung: PRO ASYL befürchtet Rückfall
in die migrationspolitische Steinzeit

(Presseerklärung vom 13.02.2003 - RTF-Datei)

Modernes Zuwanderungsgesetz
wieder auf den Weg
gebracht

(Pressemitteilung vom 15.01.2003)

Memorandum "Zuwan-
derung und Integration in den neuen
Bundesländern"

(Pressemitteilung vom 13.01.2003)

Zuwanderungsreform
weiter auf der Agenda

(Pressemittelung vom 18.12.2002)

Schily: niedrigste Asylbewerberzahlen seit 1987 -
Vorauswirkung des Zuwanderungsgesetzes

BMI Internetredaktion
Pressemitteilung Nr. 003 Veröffentlicht am 8. Januar 2003
Themen: Ausländer / Flüchtlinge / Asyl

Bundesregierung muss
jetzt unverzüglich neues Zuwanderungsgesetz
auf den Weg bringen

(Pressemitteilung der djo-Deutsche Jugend in
Europa vom 19. Dezember 2002)

Flüchtlingsrat fordert Lösungen auf Landes-
ebene
Nach der Entscheidung
des Bundesverfassungs-
gerichts zum Zuwanderungsgesetz

(Presseerklärung vom 18.12.2002)

Hier geblieben! Recht
auf Bleiberecht

(Pro Asyl)

Ökumene, Weltmission, Kirchlicher Entwicklungs-
dienst betr. Bleiberechtsregelung für geduldete und asyl-
suchende Flüchtlinge

( als PDF-Datei)

Brief an alle Berliner Bundestags-
abgeordneten
der SPD und der Grünen.
(Flüchtlingsrat Berlin)

     
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