Von Moria in die Kommunen Niedersachsens? Digitales Podiumsgespräch

Datum/Zeit
31.08.2021
19:00 - 20:30 Uhr


Von Moria in die Kommunen Niedersachsens? Podiumsgespräch zu Möglichkeiten und Grenzen kommunaler Verantwortungsübernahme

31. August 2021 um 19 Uhr | Zoom

Über die letzten drei Jahre haben sich 50 Kommunen und Landkreise in Niedersachsen zu „Sicheren Häfen“ erklärt und damit ihre Bereitschaft zur zusätzlichen Aufnahme schutzsuchender Menschen zum Ausdruck gebracht. Gemeinsam mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gruppen fordern sie eine menschenrechtsbasierte Migrationspolitik, Solidarität mit der zivilen Seenotrettung und die Aufnahme von Menschen aus den Lagern an den Außengrenzen der EU. Die Spielräume der Kommunen gelten jedoch als beschränkt, da die Kompetenz in der Asyl- und Migrationspolitik gemeinhin dem Bund und vor allem dem Bundesinnenministerium zugeschrieben wird.Dieses jedoch verweigert den Kommunen bislang eine aktivere migrationspolitische Rolle und die Möglichkeit direkter kommunaler Aufnahme über die festgelegten Verteilungsquoten hinaus. Für die Seebrücke-Bewegung wie auch die engagierten Kommunen stellt sich daher die Frage: Was sind die Möglichkeiten kommunaler Mitgestaltung im migrationspolitischem Geschehen? Welche Handlungsspielräume bestehen aktuell und wie können die Kommunen in Zukunft Verantwortung übernehmen?

Diese Fragen möchten wir anlässlich der Kommunalwahlen in Niedersachsen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutieren. Moderiert von Dr. Malisa Zobel werden wir mit unseren drei Podiumsgäst*innen ins Gespräch kommen und Fragen der Zuschauer*innen Raum geben.

Podium:

Sophie Hinger (Wissenschaftlerin am  Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien in Osnabrück)

Dr. Christine Arbogast (Sozialdezernentin der Stadt Braunschweig)

Tareq Alaows (Aktivist der Seebrücke)

Moderation: Dr. Malisa Zobel (Politikwissenschaftlerin an der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform)

Sophie Hinger lehrt und forscht am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) in Osnabrück. Sie beschäftigt sich u.a. mit der Fragen nach der Entstehung bestimmter lokaler Umgangsweisen mit Aufnahme, Unterbringung und Schutzgewährung von Asylsuchenden.

Dr. Christine Arbogast ist Historikerin, Politologin und Dezernentin der Stadt Braunschweig. Ihrem Dezernat gehören die Bereiche Soziales, Schule, Gesundheit und Jugend an. Braunschweig hat die Koordination der niedersächsischen Städte im Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ übernommen.

Tareq Alaows ist Jurist, Politiker und Aktivist. Nach seiner Flucht aus Syrien, wo er für den Roten Halbmond tätig war, hat er u.a. in Bochum die Gruppe Refugee Strike Bochum mitgegründet und ist seit Beginn der Bewegung bei der Seebrücke aktiv.

Dr. Malisa Zobel (Moderation) ist Politikwissenschaftlerin und seit August 2018 an der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform. Aktuell leitet sie die Kommunale Integrations- und Entwicklungsinitiative (MIDI) und koordiniert das Projekt „Europäische Flüchtlingsintegration als kommunale Entwicklung“.

Die Veranstaltung ist Teil der Bündniskampagne „Niedersachsen zum Sicheren Hafen für alle“ und findet online auf der Plattform Zoom statt.

Anmeldung bitte per formloser Mail an niedersachen@seebruecke.org, der Link wird kurz vor der Veranstaltung verschickt.

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