(Re-)Making borders – kolonialrassistische Aspekte in der Asylpolitik

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Datum/Zeit
25.01.2024
19:30 - 21:30 Uhr

Veranstaltungsort
Stadtlabor Göttingen
Wilhelmsplatz 3
37073 Göttingen


Die Kontinuität kolonialer sowie imperialistischer Machtstrukturen und ein tief verwurzelter Rassismus prägen weiterhin die deutsche und europäische Migrations- und Asylpolitik. Einerseits reist die Bundesregierung durch die Welt, um Fachkräfte abzuwerben und durch unfaire Handelsabkommen Ressourcen auszubeuten. Andererseits werden Menschen, die nach Europa flüchten, immer brutaler abgewehrt und Nachbarstaaten bezahlt, um diese aufzuhalten. Die EU schreibt sich Menschenrechte und Freizügigkeit auf die Fahne, erkennt diese jedoch selbst nicht universal an, sondern gewährt sie nur bestimmten Gruppen.

Mit zunehmender Fassungslosigkeit haben wir vor diesem Hintergrund die migrationspolitischen Debatten 2023 verfolgt. Gleichzeitig nehmen wir aber wahr, dass es viele Menschen und Gruppen gibt, die einer offenen Gesellschaft verpflichtet bleiben und der rechten Diskursverschiebung Einhalt gebieten wollen.

Deshalb haben wir am 16. November 2023 in Osnabrück mit einer Veranstaltung zur europäischen Asylrechtsverschärfung eine Reihe von Diskussionsabenden quer durch Niedersachsen eröffnet. Diese setzen wir am 25. Januar 2023 zusammen mit dem Stadtlabor Göttingen und der Veranstaltung „(Re-)Making borders – kolonialrassistische Aspekte in der Asylpolitik“ fort.

Gemeinsam mit dem „Stadtlabor – Wege zur kolonialkritischen Stadt“ möchten wir in Göttingen die aktuellen Debatten um Migration und Flucht in die Kolonialgeschichte einordnen und auf Brüche und Kontinuitäten von kolonialrassistischen Vorstellungen weißer Überlegenheit und von kolonialer Ausbeutung von Ressourcen und Arbeitskraft des Globalen Südens prüfen. Die Grenzen, die gesellschaftlich immer wieder neu gezogen werden, sind historisch gewachsen – ob im Kontext von Migrations- und Fluchtpolitik, bei der Bewertung des Schutzbedürfnisses von Menschenleben an den europäischen Außengrenzen oder auch im alltäglichen zwischenmenschlichen Miteinander.

Wir haben Serge Palasie vom eine-welt-netz-nrw eingeladen, um mit unserer Kollegin Caroline Mohrs gemeinsam über Fragen nach kolonialrassistischen Grenzziehungen innerhalb von Gesellschaft und Politik zu sprechen.

Ziel dieser kleinen Reihe, die wir am 22.Februar mit Veranstaltungen zur rechtspopulistischen Entwicklung (in Oldenburg), zur Verteidigung des Asylrechts (07.02.) und mit einem „Abend zur Verteidigung der postmigrantischen Gesellschaft (02.03., im Staattheater Hannover) fortsetzen werden, ist der Aufbau eines niedersächsischen Netzwerks zur Verteidigung der offenen, postmigrantischen Gesellschaft.

Serge Palasie ist Promotor beim eine-welt-netz NRW und dort aktiv im Themenbereich Flucht, Migration und Entwicklung

Caroline Mohrs ist Mitarbeiterin im Flüchtlingsrat Niedersachsen mit dem Schwerpunkt „Wege ins Bleiberecht“.

Eine Veranstaltung des Flüchtlingsrats Niedersachsen und dem Kooperationsprojekt „Stadtlabor – Wege zur kolonialkritischen Stadt“ der Universität Göttingen

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