Datum/Zeit
29.09.2024
17:00 - 20:00 Uhr
Veranstaltungsort
Kulturzentrum Alte Polizei
Obernstraße 29
31655 Stadthagen
Der helle Horizont
Kulturpolitisches Statement zur aktuellen Situation im Iran dar – zwei Jahre nach dem Beginn der Protest „Frau, Leben, Freiheit“.
Im Moment wird die iranische Freiheits-Bewegung hier kaum noch wahrgenommen. Aber die Menschen, vor allem die Frauen, protestieren immer noch – seit nunmehr genau zwei Jahren. Sie rebellieren nicht mehr mit großen Demonstrationen, die wurden vom Regime zusammengeschossen und blutig niedergeschlagen.
Iranerinnen und Iraner zeigen ihren Widerstand heute eher subtil: Immer mehr Frauen gehen ohne Schleier auf die Straße, statt in Autos, die von Regime-Wächtern gefilmt werden, bewegen sie sich unverschleiert auf Mofas oder Fahrrädern fort, sie decken Verbrechen der Revolutionsgardisten auf und dokumentieren sie in Medien, die von der Regierung nicht kontrollierbar sind. All das tun die Iranerinnen und Iraner unter Lebensgefahr. Denn die herrscht nach wie vor für alle, die das Gewaltregime ablehnen.
Hinrichtungswellen rollen durch das Land, Frauen, Männer, Jugendliche verschwinden, ihre geschundenen Leichen werden oft erst Tage später gefunden.
In ihrer Lesung erzählen Hanna Legatis und Martin Kunze die Geschichten von Menschen, die verhaftet wurden, manche schon vor Jahren, andere jetzt während der aktuellen Proteste. Aus geschmuggelten Briefen, Berichten Angehöriger, Gerichtsprotokollen und Informationen von Menschenrechtsorganisationen haben sie Portraits entworfen und sie mit Lyrik und Musik aus dem Iran verbunden. Denn die Historie dieses Landes besteht nicht nur aus Gewalt, sondern sie öffnet ein Fenster zu großem kulturellen Reichtum.
Kontakt und weitere Infos:
Hanna Legatis
Tel. 0152 34191466
Mail h.legatis[at]web.de