Datum/Zeit
30.08.2024
16:30 - 19:00 Uhr
Veranstaltungsort
S-Bahnstation Hannover-Flughafen
Flughafenstraße, Hannover
Hannover
Gedenk- und Aktionstag für die Opfer von Abschiebungen & Abschiebehaft
16:30 Demo & Kundgebung (Start: S-Bahn-Station Hannover Flughafen)
18:00 Musik, Küfa & Austausch
Gemeinsame Anreise:
15:50 Treffen an der Reiterstatue, Hannover Hbf
16:05 Hannover Hbf, Gleis 2
16:08 Hannover Nordstadt, Gleis 1
Das Netzwerk gegen Abschiebung Hannover ruft anlässlich des bundesweiten Gedenk- und Aktionstages für die Opfer von Abschiebungen und Abschiebehaft zu einer Demo am Flughafen Hannover-Langenhagen und am dortigen Abschiebungsgefängnis auf.
Aus dem Aufruf:
Während die Außengrenzen der EU immer weiter aufgerüstet werden und immer mehr Menschen auf der Suche nach Schutz an diesen Grenzen ihr Leben lassen müssen, wird gleichzeitig der Druck aus der Politik immer größer, Abschiebungen mit aller Brutalität durchzusetzen.
Damit einhergehend wird auch die Abschiebehaft ausgeweitet – eine über hundert Jahre alte, brutale und rassistische Praxis Deutschlands zur Inhaftierung unschuldiger Menschen. Auch der Flughafen Hannover-Langenhagen ist mit seinem Abschiebeknast und den zunehmenden Sammelabschiebungen Teil der menschenverachtenden »Abschiebeoffensive «. Afghanistan, Pakistan und Nigeria sind Länder, in die von Hannover aus in lebensbedrohliche Situationen abgeschoben wurde.
Menschen sterben nach der Abschiebung, aber auch wegen bevorstehender Abschiebung und bei Durchsetzung der Abschiebung.
Jedes Jahr wird am 30. August an vier Todesopfer erinnert, die an diesem traurigen Datum in Zusammenhang mit ihrer Abschiebung starben:
- 30. August 1983: Kemal Altun springt aus dem Fenster des Westberliner Verwaltungsgerichtes und erliegt seinen Verletzungen. Zu diesem Zeitpunkt ist er 23 Jahre alt und verbringt während eines Auslieferungsverfahrens in die Türkei 13 Monate in Auslieferungshaft.
- 30. August 1994: Kola Bankole erstickt in einer Lufthansamaschine auf dem Weg nach Nigeria. Er wurde während der Abschiebung geknebelt, gefesselt und mit Psychopharmaka „ruhig gespritzt“.
- 30. August 1999: Rachid Sbaai stirbt in einer Arrestzelle der JVA Büren, da die Matratze der Einzelhaftzelle in Brand geriet.
- 30. August 2000: Antankou Dagwasoundel stürzt bei dem Versuch, sich aus dem Fenster seines überwachten Krankenhauszimmers abzuseilen und sich so der bevorstehenden Abschiebungshaft in Berlin-Köpenick zu entziehen, in den Tod.
In Hannover erinnern wir zudem an den Tamilen Arumugasamy Subramaniam, der sich am 08. Dezember 2000 mit nur 17 Jahren im Knast in Langenhagen aus Angst vor der Abschiebung nach Sri Lanka das Leben nahm.
Wir wollen den bundesweiten Gedenktag gegen Abschiebung zum Anlass nehmen, um am Flughafen Hannover-Langenhagen gegen die brutale Abschiebepolitik zu protestieren.
Mobilisiert zum Protest, seid dabei und gedenkt mit uns!
Zusammen gegen den Rechtsruck – Für eine solidarische Welt!
Netzwerk gegen Abschiebung Hannover