Bleiberecht für Geduldete jetzt
Kundgebung zum Tag des Flüchtlings
Am Freitag, den 29. September 2006, 18 Uhr am Kröpcke
Wir sind Jugendliche aus ganz Niedersachsen und haben es satt, um unsere Zukunft betrogen zu werden. Wir sind hier geboren oder aufgewachsen, sind in Deutschland zur Schule gegangen und haben hier unseren Lebensmittelpunkt. Der Zugang zu Ausbildung, Studium, Arbeit, Wohnung wird uns trotzdem verweigert, weil wir nur eine „Duldung“ haben. Wir fordern ein Bleiberecht… jetzt und nicht morgen, hier und nicht irgendwo.
Wir freuen uns, dass die Innenministerkonferenz am 16. November dieses Jahres wohl endlich eine Bleiberechtsregelung beschließen wird, nachdem nun auch der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann einen Vorschlag für eine Bleiberechtsregelung gemacht hat. Um so unverständlicher ist uns allerdings, dass die Ausländerbehörden bisher nicht angewiesen wurden, die Abschiebung von Geduldeten endlich zu stoppen. Das bedeutet für uns weiter ein Leben in Angst vor Abschiebung.
Der Vorschlag von Innenminister Schünemann geht auch nicht weit genug. Wir kritisieren, dass die Entscheidung über unser Bleiberecht von einer ganzen Reihe fragwürdiger Kriterien abhängig gemacht werden soll:
· Natürlich wollen wir, wie deutsche Jugendliche auch, unsere Eltern jedenfalls in erreichbarer Nähe wissen: Wir brauchen sie, und vielleicht brauchen sie uns einmal. Sollen unsere Eltern nur deshalb abgeschoben werden, weil wir nicht mehr schulpflichtig sind?
· Natürlich wollten wir nicht in ein Land zurückkehren, das zwar unser „Heimatland“ sein soll, aber gar nicht kennen. Wir sind hier in Deutschland zu Hause. Soll uns ein Bleiberecht jetzt verweigert werden, weil wir nicht „freiwillig ausgereist“ sind?
· Natürlich wollen wir hier auch eine Ausbildung machen und arbeiten. Das konnten wir nicht, da die deutschen Gesetze dies nicht zuließen. Sollen wir jetzt abgeschoben werden, wenn wir nicht sofort eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle nachweisen können?
Wir sind Kinder und Jugendliche dieser Welt. Auch wir reden mit und mischen uns ein. Wir setzen uns nicht nur für uns selbst ein, sondern für alle Menschen ohne gesicherten Aufenthalt und wir beteiligen uns aktiv am politischen Leben in Deutschland.
Unsere Forderungen:
- Sofortiger Abschiebungsstopp und Bleiberecht für alle Geduldeten!
- Keine Trennung von Familien durch Abschiebung!
- ßbernahme der UNO-Kinderrechte
- Legalisierung aller Menschen bundesweit
Wenn Sie individuell Beratung und Unterstützung brauchen, wenden Sie sich bitte an ...