Veranstaltung zur Unterbringungspraxis am 29.11.2012 im Rathaus der Landeshauptstadt Hannover

Bestandsaufnahme: Praxis der Unterbringung von Flüchtlingen in Niedersachsen

Donnerstag den 29. November 2012, 10.00 – 15.00 Uhr
Im Neuen Rathaus, Trammplatz 2, Gobelin-Saal, Hannover

Nach drastischem Rückgang der Flüchtlingszahlen von 438.000 (1992) auf 21.000 (2006) steigt die Zahl der Asyl suchenden Flüchtlinge in den letzten Jahren wieder an und wird in diesem Jahr voraussichtlich über 50.000 liegen. Begünstigt durch einen rigorosen Abbau vorhandener Unterbringungskapazitäten kommt es derzeit in einigen Kommunen, vornehmlich den Städten,  zu Unterbringungsengpässen und Debatten um Wohnheime. Anlass genug, dass wir uns mit den Unterbringungskonzepten und der konkreten Praxis der Kommunen bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Niedersachsen eingehender beschäftigen. Am 29.11.2012 wollen wir im Rathaus von Hannover die Unterbringungspraxis einigere Kommunen vorstellen und anschließend Erwartungen an die Politik formulieren.

Die Standards der Unterbringung sind sehr unterschiedlich. Die meisten niedersächsischen Kommunen bringen Flüchtlinge dezentral in eigenen Wohnungen unter. Zunehmend werden aber auch Gemeinschaftsunterkünfte für Asylsuchende angemietet, zuweilen erfolgt die Unterbringung auch in Obdachlosenquartieren. Manche dieser Einrichtungen sind schlicht menschenunwürdig. Nur einige Kommunen verfügen über Unterbringungskonzepte und organisieren eine begleitende Unterstützung und Qualifizierung von Asylsuchenden.

Auf der Veranstaltung wollen wir die Praxis der Unterbringung in verschiedenen Kommunen miteinander vergleichen und daraus Forderungen für die Praxis entwickeln. Alle Initiativen sind eingeladen, über die jeweilige Praxis in ihrer Stadt bzw. ihrem Landkreis zu berichten. Dabei interessieren uns insbesondere folgende Fragen:

  • In welchem Ausmaß greifen die Kommunen auf GUs, Notunterkünfte oder sonstige Formen einer „verdichteten Unterbringung“ zurück?
  • Gibt es Konzepte über die Dauer dieser Form der Unterbringung sowie hinsichtlich der Lage, baulicher/sozialer Standards, des Schul-/Kindergartenbesuchs, einer begleitenden soziale Betreuung, einer Einbeziehung in die Kommune?
  • Welche sozialen Netzwerke sind von der Sammelunterkunft aus erreichbar?
  • Wieweit werden NGOs bei Qualifizierung und Betreuung beteiligt?
  • Wieweit werden größere Unternehmen (wie z.B. European Homecare pp.) mit der Betreuung beauftragt, und welche „Nebengeschäfte“ wickeln sie ab? (Sicherheit, Kontrolle, Leistungsausgabe usw.)

Tagesablauf:

10.00 – 10.15 Begrüßung durch die Veranstalter, Einführung

10.15 – 12.15 Anhörung zur Unterbringungspraxis in niedersächsischen Städten und Kommunen; angemeldet sind bislang folgende Beiträge:

  • Sibylle Naß und Carmen Schaper, kargah e.V.: LHH Hannover
  • Andreas Neuhoff, Exil e.V.: Stadt Osnabrück
  • Uwe Erbel, IBIS e.V.: Stadt Oldenburg
  • Arne Grotjahn, Amikeco e.V.: Stadt Lüneburg
  • Mecki Hartung und Betty Rannenberg, Flüchtlingshilfe e.V.: Stadt Wolfsburg
  • Uta Liebau, Leben in der Fremde e.V.: Stadt und Landkreis Goslar

Weitere Beiträge sind erwünscht – diese Liste wird fortlaufend ergänzt!

12.15 – 13.00 Mittagspause

13.00 – 13.30

  • Marc Millies, Flüchtlingsrat Bremen: Praxis in Bremen
  • Rita Schillings, Flüchtlingsrat Leverkusen: Das Leverkusener Modell

13.30 – 14.30 Diskussion: Anforderungen an die Unterbringung von Flüchtlingen

14.30 – 14.45 Kaffeepause

14.45 – 15.00 Abschluss: Anforderungen an die Unterbringung von Flüchtlingen

Wir freuen uns über weitere Initiativen, die die Situation in ihrer Kommune vorstellen oder einfach nur mitdiskutieren wollen. Anmeldungen erbitten wir bis zum 15.11. an den Flüchtlingsrat Niedersachsen:

Flüchtlingsrat Niedersachsen
Langer Garten 23 B D
31137 Hildesheim
Tel. 05121 – 15605
Fax 05121 – 31609
Mail: kai.weber@nds-fluerat.org

Veranstalter:

kargah Hannover, Flüchtlingsrat Niedersachsen, Stiftung Leben und Umwelt, Runder Tisch für Gleichberechtigung und gegen Rassismus Hannover, Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen VNB, IBIS Oldenburg, Arbeitsgemeinschaft MigrantInnen und Flüchtlinge in Niedersachsen, Refugium Braunschweig, Diözesan-Caritasverbände Hildesheim und Osnabrück, Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V.

Die Veranstaltung wird unterstützt von der Landeshauptstadt Hannover.
Sie wird gefördert durch den Europäischen Flüchtlingsfonds und die UNO-Flüchtlingshilfe.

Die Ergebnisse einer Umfrage des Landes zur Unterbringung in Niedersachsen aus dem Jahr 2010 findet sich  hier

 

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