Gustav Störzer, geboren am 17. Dezember 1932, ist am 28. Oktober 2024 in Hannover gestorben. Wir haben erst jetzt von seinem Tod erfahren und möchten auf diesem Weg an ihn als einen warmherzigen Menschen erinnern, der uns nah war und auf den wir stets zählen konnten.
Gustav Störzer, Landschaftsgärtner aus Hannover, gehörte als Mitglied beim Flüchtlingsrat und bei amnesty international Hannover zu den Aktiven aus der Unterstützerszene, die praktisch und tatkräftig Geflüchtete unterstützten, ohne viele Worte darum zu machen. Er engagierte sich an der Seite von Geflüchteten, die in den 90er Jahren der „Identitätstäuschung“ bezichtigt und durch menschenunwürdige, unbefristete Zwangsunterbringung nach dem Ende ihres Asylverfahrens in der Oldenburger oder Braunschweiger „Zentralen Anlaufstelle (ZASt)“ in sogenannten „Ausreisezentren“ zermürbt werden sollten, wo „gut geschultes Personal auf sie einwirkt, damit sie ihren Widerstand aufgeben” (Frankfurter Rundschau vom 22.10.1999).
Gustav sah die Not der Menschen und half etlichen praktisch und politisch. Er sorgte auch mit eigenen Mitteln dafür, dass Geflüchtete in den Lagern Rechtshilfe erhielten und sich mit Erfolg aus der staatlich verordneten Isolation befreien konnten. Auch nach dem Ende der unter dem Begriff „Modell X“ praktizierten Politik der Ausgrenzung und Zermürbung von Schutzsuchenden setzte er sich dafür ein, dass Betroffene zu ihrem Recht kamen und eine eigene, selbständige Existenz aufbauen konnten.
In den folgenden Jahren engagierte sich Gustav immer wieder in Einzelfällen und unterstützte etliche Kampagnen des Flüchtlingsrats zugunsten von Geflüchteten, die von staatlicher Gewalt besonders betroffen waren. Im Jahr 2022 erkrankte Gustav schwer und konnte sich danach nicht wieder richtig erholen. Wir gedenken seiner in dankbarer Erinnerung an sein selbstloses Eintreten für die Menschenwürde und die Menschenrechte von Geflüchteten in Niedersachsen.
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