Farben der Hoffnung – Bilder von Ravo Ossmann zum Völkermord an den Jezid:innen samt Begleitprogramm

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Datum/Zeit
19.03.2024 - 28.04.2024
09:00 - 18:00 Uhr

Veranstaltungsort
VHS Hannover
Burgstraße 14
30159 Hannover


Eingang zum Lalisch Tempel

Im Januar 2023 erkannte der Deutsche Bundestag die Verbrechen des IS an den Jezid:innen als Völkermord an. Niedersachsen ist eines der großen Aufnahme-Bundesländer für geflüchtete Jesid:innen. Deren Verarbeitung des Völkermords durch den IS ist ein andauernder Prozess. Die Bilder des Hannoveraner Künstlers Ravo Ossman (hier Impressionen von der Vernissage, und hier der Instagram-Auftritt von Ravo Ossman), die wir vom 04.-24.April 2024 in der VHS Hannover zur Ausstellung bringen werden, sollen hier einen öffentlichen Beitrag leisten, begleitende Vernissage, Lesung aus dem Buch  „Töchter der Sonne„, eine Filmvorführung und zwei Informationsabende samt abschließender Finissage (mit Reise- und Projektberichten) sollen helfen, den Zugang zu erleichtern und multiple Sichten eröffnen. Damit erhoffen wir uns eine Würdigung des erlittenen Leids und eine Erweiterung unseres Horizonts in Fragen von Flucht und Vertreibung, die derzeit in der Stimmengewalt zur Aushöhlung des Asylrechts unterzugehen drohen.

Di., 19.03.2024, 19:30, Festsaal im Stephansstift, Kirchröder Str. 44e, Hannover

Der Ausstellung voranstellen wollen wir Berichte und Informationen aus jezidischen Flüchtlingslagern im Irak sowie der aktuellen Debatte um die Möglichkeit, Abschiebungen dorthin durch zu führen. Hierfür konnten wir in Kooperation mit WADI e.V. und Pro Asyl die Menschenrechtsaktivistin Basma Haji Khider aus dem Shengal gewinnen, deren Berichte von vor Ort durch die Expertise von Olver M. Piecha (Mitbegründer von wadi e.V.) ergänzt werden.

Do., den 04.04.2024 um 18 Uhr, Vernissage, VHS-Hannover

Zu dieser Vernissage laden wir zusammen mit dem Künstler Ravo Ossman und Yilmaz Peskevin Kaba von unserem Kooperationspartner NAV-DEM zur Ausstellungseröffnung in die VHS-Hannover ein. Für musikalische und kulinarische Begleitung ist gesorgt.

Do., 11.04.2024, 19 Uhr, Lesung „Töchter der Sonne“, VHS Hannover

In der Lesung „Töchter der Sonne“ werden in der VHS Hannover fünf Stimmen jezidischer Frauen hörbar, die sich mit dem Leben vor der Vertreibung, dem Völkermord seitens des IS, der Befreiung durch die YPG, der Flucht nach Europa und dem Ankommen in Deutschland auseinandersetzen. Es werden Claudia Ruhs und Sebra Xalti, die beiden Autorinnen des Buches „Töchter der Sonne“, lesen.

Mo., den 15.04.2024, Informationsveranstaltung zur Situation in den kurdischen Autonomiegebieten, Kulturzentrum Pavillon.

Am Montag, den 15.04.2024 werden wir um 19 Uhr im Pavillon in Kooperation mit NAV-DEM und dem Pavillon die aktuelle Lage in den kurdischen Autonomiegebieten beleuchten. Unter dem Titel „Für das Leben! Kurdistan Verteidigen! Ji bo jiyanê! Kurdistanê biparêze! werden wir die aktuelle Lage in Kurdistan samt seiner historischen Hintergründe darstellen, sowie die Einflüsse globaler, regionaler und lokaler Kräfte auf Kurdistan und die Region beleuchten. Auch die Bestrebungen der Freiheitsbewegungen Kurdistans und ihre Erfolge wie Mexmur, Sengal und Rojava werden wir kennenlernen.


Mi., 17.04.2024 um 18 Uhr, Film „Briefe aus Shengal“, Kino am Raschplatz

Der Film „Briefe aus Shengal“ von Regisseurin Dersim Zerevan handelt vom Widerstand gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“, die nach der Einnahme der Großstadt Mosul im Nordirak am 3. August 2014 das jêzîdische Siedlungsgebiet Şhengal überfiel und ein, von der Bundesregierung inzwischen als Völkermord anerkanntes Massaker verübte. Im Film werden in sechs Episoden jeweils ein Brief verlesen, in denen die Geschichte von Menschen aus verschiedenen Ländern erzählt werden, die gegen den IS gekämpft haben.

Mi., 24.04.2024, 18 Uhr, Finissage , Projekt- und Reiseberichte, VHS Hannover

In Kooperation mit der Initiative „Frieden und Freiheit für Kurdistan e.V.“ werden wir mit einem Reisebericht sowie Projektberichten aus dem Shingal im Rahmen der Finissage am 24.04.2024 ab 18 Uhr einen aktuellen Bezug herstellen, eine Verbindung zur heutigen Situation vor Ort schaffen und damit der Reigen der Veranstaltungen schliessen.

Zu den beteiligten Akteuren:

Ravo Ossman, Künstler, geboren in Shingal, Irak. 1992 Abschluß des Kunststudiums in Mossul. Ab 2005 Ausstellungen im Irak. 2009 Immigration nach Italien, 2012 Gemeinschaftsausstellungen in Rom, Venedig und Bozen. 2016 Gemeinschaftsausstellungen im EU-Parament in Brüssel. 2016 Umzug nach Hannover und erste Ausstellung in Deutschland. Ravo Ossman lebt heute in Hildesheim.

Basma Haji Khider, geboren 1989, arbeitet seit 2014 für die deutsch-irakische Hilfsorganisation Wadi und betreut vor allem Übelebende des IS-Völkermordes. Sie hat einen Abschluss des Technischen Institutes in Skekhan im Irak und engagiert sich neben ihrer Tätigkeit für Wadi für die Anliegen der jesidischen Gemeinschaft im Irak.

Sebra Xalti, Ko-Autorin von „Töchter der Sonne“, geboren in der Nähe von Viransehir, Türkei. 1985 flüchtete ihre Familie nach Niedersachsen. Seit 2016 schreibt Sebra Xalti Gedichte in ihrer Muttersprache Kurmanci und in Deutsch und veröffentlicht sie auf facebook. Sie ist künstlerisch interessiert und aktiv in der Förderung geflüchteter jêzîdischer Frauen.

Den Flyer zur Ausstellung und Veranstaltungsreihe finden Sie hier.

Einige Veranstaltungen im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Farben der Hoffnung – Bilder von Ravo Ossman zum Völkermord an den Jezid:innen“ finden in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen, WADI e.V., NAV-DEM und dem Pavillon statt und werden finanziell unterstützt von Pro Asyl, dem Kulturbüro Hannover, der Bürgerstiftung Hannover und dem Bezirksrat Mitte Hannover.

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