Wir bitten um Eure Spende an den Flüchtlingsrat

Liebe Freund:innen des Flüchtlingsrats Niedersachsen,

ein ereignisreiches Jahr liegt bald hinter uns. Wir sehen mit Schrecken, dass sich die Europäische Union immer weiter von ihren Werten entfernt. Ob an der Küste vor Libyen, in den griechischen Elendslagern oder in den Wäldern Kroa­tiens und Polens: An vielen Grenzen Europas ist die Menschenwürde nichts mehr wert. Das Asylrecht wird tagtäglich auf schwerwiegende Weise verletzt. Was uns im öffentlichen Sprachgebrauch als „Grenzschutz“ verkauft wird, ist die Verletzung des Zurückweisungsverbots der Genfer Flüchtlingskonvention unter Inkaufnahme von Menschenrechtsverletzungen bis hin zu Folter und Tod. Ein Asylrecht, das nicht in Anspruch genommen werden kann, ist kein Asylrecht mehr. Und die Missachtung dieses fundamentalen Menschenrechts geht, wie sich in verschiedenen Mitgliedsstaaten zeigt, einher mit den Einschränkungen weiterer Grundrechte, etwa der Presse- und Meinungsfreiheit, sowie mit dem Angriff auf die Unabhängigkeit der Justiz.

In diesen Zeiten ist es umso wichtiger, für sichere Fluchtwege zu kämpfen und dafür zu streiten, dass Schutzsuchende, die es nach Deutschland schaffen, zu ihrem Recht kommen. Dafür steht der Flüchtlingsrat in Niedersachsen. Wir bitten Euch deshalb, uns auch in diesem Jahr eine Spende zukommen zu lassen. Nachfolgend ein paar Schlaglichter auf unsere Arbeit:

  • Nach der Machtübernahme der Taliban haben uns unzählige Hilferufe erreicht. Wir haben die bedrohten Schutzsuchenden in Afghanistan ebenso wie Angehörige in Deutschland beraten und für Engagierte tagesaktuelle Informationen bereitgestellt. In Zusammenarbeit mit dem Hilfskomitee Luftbrücke Kabul und Pro Asyl haben wir zahlreichen afghanische Familien über ad hoc zusammengestellte Evakuierungslisten bei der Flucht aus Afghanistan unterstützen können. Das ist immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Für die Betroffenen kann es das Leben bedeuten.
  • Gemeinsam mit PRO ASYL und weiteren Flüchtlingsräten haben wir einen Schattenbericht für die GREVIO-Expert:innen des Europarats erstellt, um zu dokumentieren, dass Deutschland die Istanbul-Konvention nur unzureichend umgesetzt: Geflüchtete Frauen und Mädchen müssen besser vor Gewalt geschützt werden.
  • Wir haben uns in Niedersachsen in vielfältigen Bündnissen engagiert. Gemeinsam mit vielen anderen haben wir erfolgreich gegen die geplanten Kürzungen im Migrationsbereich gekämpft, tödliche Polizeieinsätze thematisiert und uns mit starken Forderungen zur Kommunalwahl positioniert.
  • Gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten des Landes und der Lotto-Sport-Stiftung haben wir die mehrsprachige Impfkampagne #weexplainforveryone auf die Beine gestellt, die sich mit umfassenden Infor­mationen und Erklärvideos in vielen Sprachen gezielt an Geflüchtete und Migrant:innen richtet: https://covid.nds-fluerat.org/
  • Wir haben Geflüchteten in Abschiebungshaft bei der Durchsetzung ihrer Rechte geholfen und dazu beigetragen, dass Menschen entlassen werden konnten. Zudem konnten wir durch­setzen, dass wieder alle das ihnen zustehende Taschengeld erhalten, das vielen zuvor rechts­widrig vorenthalten wurde.
  • Wir haben Hunderte von Geflüchteten in und nach ihren Asylverfahren unterstützt sowie die niedersächsische Asylpolitik kritisch begleitet und öffentlich kommentiert.

Die Koalitionsvereinbarung der neuen Bundesregierung bietet neue Chancen für Bleiberechts­perspektiven. Wie diese praktisch umgesetzt werden, müssen wir aus der Zivilgesellschaft heraus kritisch begleiten. Auch zur Landtagswahl in Niedersachsen im Herbst 2022 werden wir einmischen. Denn Niedersachsen könnte, was die Rechte von Geflüchteten angeht, mehr tun, etwa bei der Ver­meidung einer Unterbringung in Lagern oder im Bereich der Eröffnung von Wegen ins Bleiberecht.

Solidarität zeigt sich im praktischen Handeln. Jede Spende hilft und stärkt unsere unabhängige Menschenrechtsarbeit. Allen, die uns schon jetzt mit ihrer Mitgliedschaft und Spenden unterstützen, ein herzliches Dankeschön!

Wir wünschen Euch, dass Ihr gut und gesund durch den Winter kommt.

Es grüßt herzlich

Kai Weber
Geschäftsführer

PS: Spenden an den Flüchtlingsrat Niedersachsen sind steuerlich absetzbar.

IBAN: DE28 4306 0967 4030 4607 00
Und hier direkt online spenden auf unserer Homepage.

Hier finden Sie unseren Spendenbrief als pdf

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