„Bleiberecht für alle Minderheitenangehörigen aus dem Kosovo" Kundgebung am 30. Oktober in Hannover

Am 30. Oktober fand in Hannover auf dem Platz der Weltausstellung eine Kundgebung gegen Abschiebungen in den Kosovo statt:

„Bleiberecht für alle Minderheitenangehörigen aus dem Kosovo“ Abschiebungen ins Elend stoppen!

Verschiedene RednerInnen forderten von der niedersächsischen Landesregierung, die Abschiebungen von Roma in den Kosovo zu stoppen und diesen Menschen ein Bleiberecht zu gewähren.

Hier zunächst ein epd-Bericht:

Kundgebung: Verbände und Kirchen fordern Bleiberecht für Roma-Minderheiten

Hannover (epd). Rund hundert Unterstützer von Flüchtlingen haben am Sonnabend in Hannover gegen Abschiebungen von Roma-Minderheiten aus dem Kosovo protestiert. „Wir bitten die deutsche Innenminister-Konferenz eindringlich, aus Verantwortung für die Menschlichkeit die vertraglich vereinbarten Abschiebungen von jährlich 2.500 Menschen zu stoppen“, sagte der katholische Propst Martin Tenge bei einer Kundgebung in der Innenstadt.

Bei einer Abschiebung würden die Roma, Aschkali und Kosovo-Ägypter in eine unsichere und unwürdige Situation gesandt. Im Kosovo gebe es für sie keine funktionierende Rechtspraxis, keinen Minderheitenschutz und keine sozialen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben. Sie müssten deshalb ein Bleiberecht in Deutschland erhalten, forderte Tenge.

Die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Cornelia Rundt, erinnerte vor allem an die in Deutschland geborenen Kinder der Roma. „Sie fürchten sich vor dem Land, aus dem ihre Eltern vertrieben wurden“, sagte sie. „Unser Land stellt diesen bis zu zehnjährigen Kindern die Koffer vor die Tür und zerstört ihre Zukunft.“

Zu der Kundgebung hatten die niedersächsischen Wohlfahrtsverbände gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat aufgerufen. Derzeit müssten mehr als 10.000 Angehörige von Roma-Minderheiten, die schon mehr als zehn Jahre in Deutschland lebten, mit einer Abschiebung ins Kosovo rechnen, hieß es. Insgesamt seien 1999 bis zu 150.000 Roma aus dem Kosovo vertrieben worden.

Roma würden im Kosovo weiter massiv diskriminiert und seien gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt. Sie lebten in Slums ohne Strom, Wasser und ärztliche Versorgung und seien zu 90 Prozent arbeitslos. Die Innenminister kommen am 18./19. November zu ihrer Konferenz in Hamburg zusammen. In den vergangenen Wochen hatten bereits zahlreiche Hilfsorganisationen wie Pro Asyl oder Unicef sowie die Kirchen und die Grünen ein Bleiberecht für Roma-Minderheiten verlangt. (1035/31.10.10)

Hier einige Eindrücke von der Veranstaltung



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