Datum/Zeit
19.02.2021
09:00 - 13:00 Uhr
Online-Seminar für Mitarbeitende in der ambulanten und stationären Flüchtlingsarbeit
Die meisten sexualisierten Gewalttaten werden überwiegend von Frauen und Mädchen erlitten und von Männern und Jungen verübt. Doch auch die Vergewaltigung von Männern und Jungen durch Männer und Frauen ist ein erkanntes Problem. Die WHO geht für Deutschland davon aus, dass eine Million Mädchen und Jungen sexualisierte Gewalt erlebt haben oder erleben. Das sind pro Schulklasse ein bis zwei betroffene Kinder.
Doch nicht nur Kinder und Jugendlichen erleiden sexualisierte Gewalt, auch Erwachsene, insbesondere Frauen sind von sexualisierter Gewalt immens betroffen.
Sexualisierte Gewalt wirkt sich einschneidend auf die physische und psychische Gesundheit ihrer Opfer aus. Sie führt nicht nur zu Verletzungen, sondern erhöht auch das Risiko einer Reihe von Problemen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, wobei die Folgen nur zum Teil sofort sichtbar werden, teilweise aber auch erst Jahre nach dem Übergriff zutage treten.
In dieser Fortbildung wird zum einen das Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche beleuchtet.
Um Kinder und Jugendliche vor sexuellem Missbrauch schützen zu können, brauchen pädagogische Fachkräfte ein fundiertes Wissen über dieses Thema. In der Fortbildung werden neben der Definition von sexualisierter Gewalt sowie Zahlen und Fakten auch Einblicke in die Dynamik des Missbrauchsgeschehens und in die Täterstrategien vermittelt. Denn diese Kenntnisse sind die Grundlage für eine erfolgversprechende präventive Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sowie Intervention.
Sexualisierte Gewalt ist eine Kindeswohlgefährdung und verpflichtet uns zum Handeln. Im Fokus der Fortbildung stehen somit auch unsere Handlungsoptionen, wenn wir Verdacht oder Kenntnis von sexualisierter Gewalt unter Kindern und Jugendlichen, durch Familienangehörige, Bekannte, das soziale Umfeld sowie durch Mitarbeiter*innen haben. Zudem geht es um die Unterstützung von Betroffenen und den Umgang mit Gewaltausübenden
Wir werden gemeinsam überlegen, was Sie dafür tun können, damit ihre Einrichtungen Schutzräume für Kinder und Jugendliche sind.
Zum anderen wird in dieser Fortbildung auf sexualisierte Gewalt gegen Erwachsene, insbesondere im Beziehungskontext eingegangen.
Im Mittelpunkt stehen zum einen Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten im Kontext der Arbeit in Unterkünften, zum anderen werden straf- und zivilrechtliche Möglichkeiten aufgezeigt.
Nicht zuletzt werden Hinweise für die Erstellung eines sexualpädagogischen Konzeptes für die gesamte pädagogische Einrichtung gegeben.
Eigene Fallbeispiele und Fragen können im Vorfeld gerne formuliert und anonymisiert per Mail bis zum 12.02.2021 eingesendet werden. Auch während des Seminars können über die Chatfunktion Fragen gestellt werden. Die Fragen werden an die Referentin weitergeleitet und nach Möglichkeit im Online-Seminar aufgegriffen.
Die Fortbildung richtet sich vorrangig an Mitarbeiter*innen in kommunalen Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen sowie in kommunalen und Landesbehörden in Niedersachsen und Bremen, Teilnehmer*innen aus den anderen Bundesländern sind jedoch herzlich willkommen!
Referentin:
Henrike Krüsmann
Koordinatorin BIG e.V.
Master Soziale Arbeit
Insoweit erfahrene Fachkraft Kinderschutz
Veranstaltung:
19.02.2021
09.00 – 13.00 Uhr
Die Veranstaltung wird mit der Seminarsoftware edudip durchgeführt. Den Zugangslink und die technischen Hinweise werden Ihnen bei Anmeldung zeitnah vor der Veranstaltung zugesandt.
Teilnehmergebühr:
Eine Teilnehmergebühr wird nicht erhoben.
Kontakt:
Ulrike Ottl
Multiplikatorin für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften in Niedersachsen und Bremen
ulrike.ottl@diakonie-os.de
Anmeldung: Diakonie Osnabrück