Die DIW-Studie ist das Ergebnis der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von schutzsuchenden Menschen. Sie wird gemeinsam vom sozio-ökonomischen Panel (SOEP) am DIW Berlin, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie dem Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) durchgeführt. Es handelt sich um eine repräsentative Wiederholungsbefragung von Menschen, die in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind.
Insgesamt wurden bislang 7.950 Personen befragt. Auf die überwiegende Beschäftigung im prekären Lohnsektor und damit oftmals deutlich überqualifizierte Besetzung von Stellen (= idR verbunden mit Gewinnmaximierung aus der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft) haben verschiedene Studien in der Vergangenheit bereits hingewiesen. Auswertungen dazu (zT nur bis 2018) gibt es vor allem bei der Bundesagentur für Arbeit, dem IAB und den Gewerkschaften.
Ein Auszug aus der Beschäftigungsstatistik der BA zu Niedriglöhnen in Westdeutschland aus dem Jahr 2018 stellt gut dar, in welchem Umfang selbst bei Fachkräften Niedriglöhne gezahlt werden. Die Statistik belegt eine eklatante Niedriglohnpolitik mit überproportionaler Wirkung auf Frauen und Menschen aus Polen, Rumänien und Bulgarien sowie schutzsuchenden und schutzberechtigten Menschen.
Ansonsten sind aktuelle Bestandsaufnahmen zu Folgen des wirtschaftlichen Abschwungs in Deutschland als ergänzende Information zu o.g. Bericht von Bedeutung. Hier sei zunächst auf den letzten Zuwanderungsmonitorbericht der IAB für 07/2020 genannt. Wesentliche Aussagen:
- Anstieg bei Arbeitslosenquote: Für die Bevölkerung aus Kriegs-und Krisenländern ist sie im Vergleich zum Vorjahresmonat (!) um 4,9 % auf 39,8 gestiegen.
- Zwischen März und Mai2020 ist die Arbeitslosenquote für Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit um 2,7 %, für Personen aus Kriegs-und Krisenländern im gleichen Zeitraum mit 5,6 % um fast das Dreifache stärker gestiegen im Vergleich zu Personen mit einer EU-28-Staatsangehörigkeit (2,0Prozent).
Es wird höchste Zeit, den Kampf gegen Lohndumping und für Arbeitnehmer*innenrechte zu einem festen Bestandteil der Flüchtlingslobbyarbeit zu machen und den Kuschelkurs gegenüber Arbeitgeber:innen zu beenden. Gute Kooperationen mit Firmen, die diese maximierte Form der Arbeitsausbeutung nicht mitmachen, müssen natürlich auch weiterhin gut gepflegt werden.
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