8. April – Internationaler Tag der Roma
Demonstration und Veranstaltung in Hannover
Der 8. April ist der internationale Tag der Roma. Diesen Tag nimmt ein breites Bündnis, dem neben dem Flüchtlingsrat Niedersachsen Roma-Organisationen, antirassistische Initiativen, Flüchtlingsorganisationen, der VVN und der DGB angehören, zum Anlass, eine Demonstration gegen die Abschiebungen von Roma und anderen Minderheitenangehörigen in den Kosovo durchzuführen.
Der Flüchtlingsrat Niedersachsen weist darauf hin, dass allein aus Niedersachsen 3.500 Roma von Abschiebungen bedroht sind, bundesweit sind es gut 10.000. Durch ein Abkommen zwischen der Bundesregierung und der kosovarischen Regierung ist es seit letztem Jahr möglich, auch Angehörige der Minderheiten wie Roma oder Ashkali abzuschieben. Inzwischen finden regelmäßige Sammelabschiebungen über die Flughäfen in Düsseldorf und Karlsruhe statt.
Ein Leben in Sicherheit und Würde ist den Roma wie auch anderen Minderheitenangehörigen im Kosovo nicht möglich. Dies machen Berichte von Menschenrechtsorganisationen, von zurückgekehrten Flüchtlingen oder auch der OSZE deutlich. Abgeschobene Roma müssen dort unter armseligen Verhältnissen in Slums leben, bei einer Arbeitslosigkeit von annähernd 100%, bedroht von einem alltäglichen Rassismus. Der Menschenrechtskommissar des Europarates, Thomas Hammarberg, hat vor diesem Hintergrund bereits mehrmals vergeblich an die Bundesregierung appelliert, die Abschiebungen einzustellen.
Das Bündnis weist in seinem Aufruf darauf hin, dass nicht zu letzt vor dem Hintergrund der Verfolgung und Ermordung von über 500.000 Roma und Sinti während der NS-Herrschaft, Deutschland in der Verantwortung steht, den Roma-Flüchtlingen heute einen sicheren Aufenthalt zu garantieren und fordert daher ein uneingeschränktes Bleiberecht.
Beginn der Demonstration: 8. April, 16.30 Uhr
Ort: Bahnhofstraße (vor Hauptbahnhof), Hannover
Im Anschluss an die Demonstration lädt das Bündnis zu einer Veranstaltung mit Vortrag und Diskussion.
Kathrin Herold, Herausgeberin des Buches „Antiziganistische Zustände“, zeigt die Kontinuitäten antiziganistischer Ressentiments und Politik in Deutschland auf.
Djevdet Berisa, Vorsitzender des Vereins Romane Aglonipe berichtet über die Kämpfe der Roma um ein leben in Sicherheit und Würde in Deutschland.
Sigmar Walbrecht vom Flüchtlingsrat Niedersachsen, stellt die verschiedenen Unterstützungskampagnen und Aktivitäten gegen die Abschiebungen in den Kosovo vor.
Beginn: 8. April, 19.30 Uhr
Ort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, Hannover
gez. Sigmar Walbrecht