Presseerklärung
vom 19. März 2010
Integration gelingt am Besten miteinander
Netzwerk Flüchtlingshilfe fordert dezentrale Flüchtlingsunterbringung
Das Netzwerk Flüchtlingshilfe begrüßt die Entscheidung des Landes zur Schließung der Aufnahmeeinrichtung und Gemeinschaftsunterkunft in Oldenburg.
„Die Einbindung in das soziale Leben von Bezugsgruppen, Organisationen und Institutionen bietet die Basis einer Integration. Genau dies blockiert eine Versorgungs- und Verwaltungsstruktur, die darauf angelegt ist, Menschen von der Außenwelt zu isolieren“, erklärte Uwe Erbel vom IBIS e.V. im Namen des Netzwerks Flüchtlingshilfe Niedersachsen. „Ziel muss für alle Flüchtlinge die dezentrale Unterbringung in Städten und Gemeinden sein, dadurch kann Integration von Anfang an am Besten gefördert werden“, ergänzte Ludger Haukap, Migrationsreferent des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück. Der monatelange Verbleib in den Landeseinrichtungen und die damit verbundene zentrale Essensversorgung, erzwungene Untätigkeit und der geringe Kontakt zur Aufnahmegesellschaft stehen dem entgegen.“
Es ist richtig, die Einrichtung aus humanitären Gründen zu schließen. Genau aus diesem Grund warnen wir vor Überlegungen, das ehemalige Klostergelände auch weiterhin als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge zu nutzen. Gerade die langfristige Lagerunterbringung führt zu schwierigen sozialen Bedingungen und fördert Desintegrationsprozesse und psychische Krisen.
Oldenburg ist daher gut beraten, alle Möglichkeiten des Wohnungsmarktes vor Ort auszuschöpfen. Hier muss Oldenburg nachholen, was von anderen Gemeinden in Bezug auf die dezentrale Unterbringung bereits geleistet wird. Die Verteilung von Flüchtlingen an die Stadt Oldenburg sollte daher vom Land so abgestimmt werden, dass die Nutzung von Blankenburg auch als Übergangslösung nicht erforderlich wird. Das Land ist aufgefordert, die Lagerunterbringung auch in den verbliebenen Einrichtungen auf max. 3 Monate festzuschreiben und das Aufnahmegesetz entsprechend zu ändern
gez. Karin Loos
Netzwerk Flüchtlingshilfe Niedersachsen
Tel. 05121 – 10 26 86 bzw. 15605
*Dem Netzwerk gehören folgende Organisationen an:
kargah Hannover, IBIS e.V. Oldenburg, Flüchtlingsrat Niedersachsen, Arbeitsgemeinschaft MigrantInnen und Flüchtlinge in Niedersachsen, Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen, Refugium Braunschweig, Diözesan-Caritasverbände Hildesheim und Osnabrück, Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen.