Datum/Zeit
13.06.2017 - 14.06.2017
19:00 - 20:40 Uhr
Veranstaltungsort
Schauspielhaus
Prinzenstraße 9
Hannover
MARE NOSTRUM von Laura Uribe . Teatro en Código (Mexiko-Stadt)
Bildgewaltiges Dokumentartheater über Flucht und Vertreibung
Während der 100 Minuten, die diese Aufführung dauert, begeben sich weltweit etwa 40.000 Menschen auf die Flucht – das verkündet Regisseurin Laura Uribe gleich zu Beginn in riesigen Buchstaben. Viele flüchten innerhalb ihres Landes, wie die in Kolumbien von den paramilitärischen Verbänden der FARC-EP Vertriebenen. Andere entscheiden sich für den Weg übers Meer und werden an den Küsten wohlhabender Nationen angespült.
Uribes mexikanisch-kolumbianische Koproduktion ist fundiertes Dokumentartheater, Videospektakel und Satire zugleich. Geflüchtete und ihre Angehörigen erzählen vom Verlust und davon, wie man mit ihm leben lernt, und sie erstatten Bericht über die Anzahl der Vermissten. Doch ihre Forderungen verhallen: Anstelle der Mächtigen dieser Welt tritt ein Rollschuh fahrender Pinguin auf. Stumm und blind in seinem Ganzkörperkostüm hebt er nur ratlos die Flügel. In mächtigen Bildern prangert „Mare Nostrum“ die Inhumanität eines Kapitalismus an, der systematisch die Entwurzelung Abertausender produziert.
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