Bundesagentur für Arbeit fordert Sprachkurse für Asylsuchende

Unter der Überschrift „Alle Potenziale nutzen – Sprachförderung ausbauen“ hat die Bundesagentur für Arbeit mit Datum vom 13. Februar 2015 eine Presseerklärung herausgegeben, in der sie eine Verbesserung des Sprachkursangebots für Flüchtlinge fordert.  Wörtlich heißt es in der Erklärung:

„… Alle Bemühungen zur besseren Arbeitsmarktintegration setzen flächendeckend ausreichende Mittel für eine grundlegende und berufsbezogene Sprachförderung voraus. Denn nur mit ausreichenden Deutschkenntnissen kann der Sprung in Ausbildung und Beschäftigung gelingen.

Hier gibt es aktuell noch Förderlücken in beträchtlichem Ausmaß. So bleibt für Asylbewerber und Geduldete die berufsbezogene Deutschförderung meist verschlossen, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundes organisiert. Voraussetzung für die Teilnahme sind erste elementare Deutschkenntnisse, über die viele Asylbewerber jedoch noch nicht verfügen. Sie haben keinen Zugang zu Integrationskursen, die vor allem allgemeinsprachliche Grundlagen vermitteln.

Um diese Hürden für alle Asylsuchenden abzubauen, müsste aus Steuermitteln jährlich ein dreistelliger Millionenbetrag zusätzlich für die allgemeine und berufsbezogene Sprachförderung aufgewendet werden. Werden diese sinnvollen und notwendigen Grundinvestitionen nicht getätigt, droht ein Vielfaches an Folgekosten, wenn die Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft nicht gelingt.“

Die Bundesregierung ist in der Pflicht, entsprechend dem Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD auf Bundesebene ein Sprachkursangebot für Asylsuchende zu schaffen. Die Länder fordern in ihrer Gesetzesinitiative eine Öffnung der Integrationskurse auch für Asylsuchende und Geduldete. Nach Einschätzung des Präsidenten des Bundesamtes, Dr. Manfred Schmidt,  wird die Bundesregierung voraussichtlich noch vor der Sommerpause beschließen, dass Asylsuchende an den ersten drei Modulen der Integrationskurse, also bis zum Erreichen des A1 – Niveaus, teilnehmen dürfen.

Kai Weber

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