Fairbleib: Integrationspreis für Tischler und seinen Gesellen

Am vergangenen Donnerstag hat „FairBleib Südniedersachsen“ in Göttingen einen „Integrationspreis“ an einen Ausbilder und seinen Auszubildenden verliehen. Der zukünftige Tischlergeselle Milos Illic kam im Alter von 10 Jahren zusammen mit seiner Familie als Flüchtling aus dem Kosovo nach Deutschland. Wie viele andere Flüchtlinge ging er wegen anfänglicher Probleme auf eine Förderschule. Nach der 9. Klasse besuchte Milos die Berufsbildende Schule II in Göttingen und startete ein Praktikum in der Tischlerei Christian Baur in Groß Schneen. Trotz vieler familiärer Schicksalsschläge, des schwierigen Umgangs mit den Behörden, einer Aufforderung zur Ausreise und der prekären Wohnsituation schaffte Milos Ilic das erste Ausbildungsjahr.
Nach diesem Abschluss bot Christian Baur ihm einen Ausbildungsplatz zum MilosTischlergesellen an – obwohl er wegen des unsicheren Aufenthaltsstatus riskierte, den eingearbeiteten Mitarbeiter schnell wieder zu verlieren – und unterstützte ihn in vielen Lebenslagen, etwa bei der Fahrt zur Ausländerbehörde, um monatlich seine Duldung zu verlängern.
Milos hat am 28.02.2013 seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und arbeitet nun als Tischlergeselle weiter für Christian Baur. Auch einen dauerhaften Aufenthaltstitel hat er inzwischen erhalten.

Christina Hammer, Koordinatorin des Projekts,  sieht in dem Fall ein gutes Beispiel für andere, junge Flüchtlinge, die ausbildungsplatzsuchend sind und bisher oft an den Problemen und Hindernissen im Zusammenhang mit ihrem Aufenthaltsstatus scheitern: „Viele Unternehmer aus der Region sind bereit, jungen Menschen eine Chance zu bieten. Sie zu nutzen erfordert lediglich Fleiß, Zuverlässigkeit und die Offenheit, über die eigenen Probleme zu sprechen.“

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