Göttingen: Benefizkonzert für Schünemann-Opfer

am 8. Juli um 19 Uhr in der Kreuzkirche, Immanuel-Kant-Straße 46 

Der Gospelchor der Kreuzkirche unterstützt die Initiative des Schauspielers Lars Wätzold, der mit der Veranstaltungsreihe „Benefiz für Schünemann-Opfer“ in Göttingen auf die besonders unmenschliche Abschiebepraxis des niedersächsischen Innenministers aufmerksam macht.
Trotz Ankündigungen, die Abschiebepraxis zu überdenken, bzw. im Bundesrat eine Initiative zur Änderung der entsprechenden Gesetze zu initiieren, werden weiterhin Asylsuchende bei Nacht und Nebel von der Polizei aus ihren Wohnungen geholt und in ihre Heimatländer zurückgeschickt, in denen sie nicht nur unter wirtschaftlicher Not leiden, sondern auch Verfolgung und Folter ausgesetzt sind.
Bekanntestes Beispiel für die Willkür dieses Verfahrens ist Gazale Salame. Sie wurde hochschwanger mit ihrer jüngsten Tochter in die Türkei abgeschoben (und damit in ein Land, das sie vorher nie gesehen hatte), während ihr Ehemann gerade die beiden älteren Töchter zur Schule brachte. Als sie zurückkamen, mussten sie mit Erschrecken feststellen, dass die Mutter und die kleine Schwester verschwunden waren. Diese Abschiebung hat Schünemann persönlich betrieben, und er weigert sich seit nunmehr 7 Jahren, Gazale Salame wieder zu ihrer Familie zu lassen.

Der Gospelchor der Kreuzkirche setzt sich seit seiner Gründung vor 12 Jahren als starke Gemeinschaft für andere ein, z.B. durch Benefizkonzerte für die Göttinger Aids-Hilfe oder beim bundesweiten Gospelday.
Die Gospel- und Soulmusik ist aus dem Protest gegen Diskriminierung und Gewalt entstanden und formuliert den Wunsch nach Gerechtigkeit und Nächstenliebe. Auch die Kreuzkirchengemeinde hat sich in der Vergangenheit durch die Bereitstellung von Wohnraum für Asylsuchende eingesetzt.
Was liegt also näher, als sich mit energiegeladener Musik der Initiative anzuschließen und dem Protest gegen die Asylgesetzgebung in unserem Land mit fast 70 Stimmen Ausdruck zu verschaffen. Begleitet wird der Chor von Sven von Samson, drums, Christoph Busse, piano und Adrian Schmidtke, bass.

Lars Wätzold wird an dem Abend in Zusammenarbeit mit dem AK Asyl über die inhaltlichen Aspekte informieren.
Das Konzert findet am 8. Juli um 19 Uhr in der Kreuzkirche, Immanuel-Kant-Straße 46, statt.
Eintritt: 12 €, ermäßigt 8 €. Der Reinerlös ist für die Arbeit des niedersächsischen Flüchtlingsrats bestimmt.

www.cross-sing.de

 

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