Grußadresse an die Demonstration "Für die Rückkehr von Gazale" vom 9.2.2008 in Hildesheim

Die Flüchtlingsräte der Bundesländer und die Bundesarbeitsgemeinschaft PRO ASYL erklären ihre Unterstützung der Demonstration für die Rückkehr von Gazale Salame zu ihrer Familie in Deutschland und wünschen der Veranstaltung einen guten Verlauf.

Gazale ist das unschuldige Opfer einer rigorosen Abschiebungspolitik, die zu Recht bundesweit für Schlagzeilen sorgt. Der Fall der Familie steht exemplarisch für eine kalte und technokratische Flüchtlingspolitik, die die Würde der Menschen mit Füßen tritt. An dieser Politik zeigt sich die tiefe Kluft zwischen Integrationsrhetorik und praktischer Integrationspolitik.

Die Glaubwürdigkeit von Integrationskonzepten bemisst sich daran, welche Auswirkungen sie für die Menschen hat. Sie bemisst sich daran, ob Flüchtlingsfamilien mit jahrzehntelangem Aufenthalt in Deutschland ohne Angst vor einer Abschiebung leben und arbeiten können. Bürgerkriegsflüchtlinge wie Ahmed Siala und Gazale Salame, die als kleine Kinder nach Deutschland flohen und hier 20 Jahre ihres Lebens verbrachten, müssen die Sicherheit haben, dass sie nicht erneut vertrieben werden. Wenn die alte und neue Landesregierung es ernst meint mit ihrem Bekenntnis zum Schutz der Familie und zur Förderung der Integration, darf sie eine Familienzusammenführung der Eltern und ihrer vier Kinder in Deutschland nicht weiter blockieren.

Die Flüchtlingsräte und PRO ASYL appellieren deshalb an die Landesregierung: Geben Sie der Flüchtlingspolitik in Niedersachsen ein menschliches Gesicht! Lassen Sie Gazale und ihre beiden kleinen Kinder endlich, nach drei Jahren der Entbehrung und Angst, zu ihrer Familie zurückkehren.

Frankfurt, den 8.2.2008

16 Flüchtlingsräte der Bundesländer und Pro Asyl

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2 Gedanken zu „Grußadresse an die Demonstration "Für die Rückkehr von Gazale" vom 9.2.2008 in Hildesheim“

  1. Ich war auf der Seite der Sialas, bis ich sehr viel Negatives über diese Familie hörte.
    Herr Siala fordert und fordert, für ihn ist Deutschland dass Schlaraffenland schlechthin. Aber seinen Verpflichtungen kommt er nur nach, wenn es nicht mehr anders geht. In seinem Dorf ist er bei fast allen Menschen die in näher kennen unten durch. Mein Mitleid gehört der Frau, ich kann aber die Behörden verstehen, wenn sie durch das Benehmen des Herrn Sialas verärgert sind und sie ihn lieber Heute als Morgen ausweisen möchten. Ein bisschen Demut von ihm würde sicher ein paar Türen öffnen, egal ob bei Behörden oder bei den Menschen in seinem Dorf.

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  2. Liebe Frau Kirchner,
    sie berichten über Dorfklatsch. Damit müssen und wollen wir uns aber nicht befassen, lassen Sie uns doch einfach bei den Fakten bleiben. Und da frage ich Sie: Kann es eine Rechtfertigung dafür geben, eine Familie in der Mitte auseinanderzureissen? Zwei Töchtern die Mutter zu nehmen, einer dritten Tochter und einem noch ungeborenen Sohn den Vater?
    Wenn es darum geht, einen Rechtsstatus zu prüfen (was offensichtlich auch in vier Jahren noch immer nicht abschließend gelungen ist) dürfen doch nicht die K i n d e r die Leidtragenden sein. Das ist auf jeden Fall Unrecht!
    Es ist allerhöchste Zeit, dass die Landesregierung eine Zusammenführung der Familie ermöglicht und damit glaubhaft Ihre Bekenntnisse zum Schutz von Familien in die Tat umsetzt.
    Mit freundlichen Grüßen

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