Panzergraben an der griechisch-türkischen Landgrenze soll Flüchtlinge abhalten

Nach Berichten griechischer Medien hat Griechenland in der Evros-Grenzregion zur Türkei mit dem Ausheben eines 30 m breiten und 7 m tiefen Grabens begonnen. Die ersten 14,5 km bei der Ortschaft Orestiada seien bereits fertig. In der Endphase, so die Athener Zeitung „To Vima“ solle die neue Grenzbefestigung nach dem Modell Panzergraben 120 km lang sein, nach anderen Berichten ca. 20 km.

Der Fluchtweg über das Evros-Gebirge ist eine der am häufigsten genutzte Route auf dem Weg der Flüchtlinge nach Europa. Dies gilt vor allem für Flüchtlinge aus Afghanistan, dem Iran oder dem Irak. Durch die Abschottung Europas im Mittelmeerraum hat die Bedeutung des Evros- Gebietes aber auch für Flüchtlinge aus Nord- und Ostafrika zugenommen.

In ihrer Pressemitteilung vom 04.08. (siehe Anlage) kritisiert die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl den Bau vehement. Griechenland sei seit langem administrativ und politisch unfähig, ein menschenwürdiges Aufnahme- und Asylentscheidungssystem aufzubauen, gleichzeitig aber investiert das Land in den Grenzgraben, führte die Organisation aus

«Griechenlands neuer Panzergraben ist ein Symbol: Er steht einerseits für die Vertiefung der Gräben in Richtung Türkei und ist damit eine Verbeugung vor nationalistischen Strömungen im eigenen Land. Und er ist ein Graben gegen die Menschenrechte von Flüchtlingen. Die Regierung Papandreou zeigt, dass sie in Abschottung investieren will, statt in ein Aufnahmesystem», so Günter Burkhardt, Geschäftsführer von Pro Asyl.

 

Presseerklärung Panzergraben soll Flüchtlinge abhalten

  

 

 

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