Bühne für Menschenrechte: AsylMonologe am 16.07. in Hildesheim

Eine Bühne, ein Scheinwerfer, Klavier und Cello, drei SchauspielerInnen, die die Erzähler dreier berührender und ermutigender Biografien sind, und ein Publikum, das darauf vertraut, jetzt nichts anderes zu erleben als die Wahrheit.

Das mediale Interesse an Flüchtlingen ist enorm: täglich neue Berichte über in Lampedusa ankommende Menschen. Doch wie erhellend sind Nachrichten, die sich meist auf Fluchtabwehr und abstrakte Fakten beschränken?

Am Samstag, 16. Juli 2011, 20 Uhr, sind die Asyl-Monologe der „Bühne für Menschrechte“ zu Gast im Theaterhaus Hildesheim

ÜberLebensTheater: wenn Theater auf das wahre Leben trifft

Am 16.7. um 20 Uhr sind die Asyl-Monologe zu Gast im Theaterhaus Hildesheim (Langer Garten 23c, 31137 Hildesheim, www.theaterhaus-hildesheim.de). Die Asyl-Monologe erzählen von Ali aus Togo, von Freunden liebevoll „Präsident“ genannt, Felleke aus Äthiopien, der erst willensstark Abschiebeversuche verhindern muss, um dann einen Menschenrechtspreis überreicht zu bekommen, und Safiye, die nach Jahren der Haft in der Türkei und einer absurden Asylablehnung sich für das Lebensbejahenste überhaupt entscheidet: sie schenkt einem Sohn und einer Tochter das Leben. Diese Geschichten geben Flucht und Asyl ein Gesicht.

Die Asyl-Monologe erzählen von Menschen, die Grenzen überwunden, Verbündete gefunden, ein „Nein“ nie als Antwort akzeptiert und unter aussichtslosen Bedingungen immer weiter gemacht haben.

„Viele Menschen wissen nicht, was los ist. Ich möchte zeigen, wie wir Flüchtlinge leben. Ich hoffe, dass das Publikum es verstehen wird.“, so Ali, einer der Protagonisten, der seit 2007 auf eine Entscheidung zu seinem Antrag auf Aufenthalt aus humanitären Gründen wartet und somit noch heute unmittelbar von Abschiebung bedroht ist.

Theater trifft auf wahres Leben

Die Asyl-Monologe beruhen auf dem Konzept des dokumentarischen Theaters: Wortgetreue Texte, die auf Interviews beruhen, verleihen den Stimmen sonst ungehörter Menschen Gehör. Professionelle SchauspielerInnen bieten die Monologe dar und sprechen damit das Publikum auf direkte Weise an – sie berühren und versuchen zu aktivieren.

Bühne für Menschenrechte

Die Asyl-Monologe sind die erste Produktion des Berliner Vereins Bühne für Menschenrechte. „Wir möchten bundesweit ein Netzwerk an SchauspielerInnen und MusikerInnen aufbauen, die in ihrer Stadt eine Lesung darbieten. Als Theatermacher hat man sonst Sorgen wie: Funktioniert der Spannungsbogen der Geschichte? Sind Sprache und Rhythmus im Fluss? Schaffen die Schauspieler, Nähe zum Publikum aufzubauen? Als ich mitten in den Vorbereitung zu den Asylmonologen erfuhr, dass Ali nicht länger auf seine Aufenthaltsentscheidung warten kann und er eine Entscheidung einklagt, auch wenn diese zur Ablehnung führen kann, wurde mir klar, dass es hier um mehr geht als ein Theaterstück, ich den Text eigentlich ständig umschreiben müsste. Ungewiss ist, wie oft Ali seine eigene Überlebens-Geschichte auf einer Bühne in Deutschland noch anschauen können wird. Aber wir haben gerade deshalb die Hoffnung, dass das Publikum durch Alis Geschichte zu seinen UnterstützerInnen wird.“ so Gründungsmitglied und Regisseur Michael Ruf.

Vorbild Actors for Human Rights

Inspiration sind die Actors for Human Rights aus Großbritannien. 600 professionellen SchauspielerInnen haben seit 2006 Aufführungen vor mehreren zehntausend Personen dargeboten. Der Erfolg der ersten Produktion hat zur Entwicklung von mittlerweile neun Produktionen geführt.

Theaterhaus Hildesheim

Das Theaterhaus Hildesheim ist die Spielstätte der überregional bekannten freien Theaterszene Hildesheims. Seit 2007 erhält der Theaterhaus Hildesheim e.V. eine Konzeptionsförderung des Landes Niedersachsen („Spitzenförderung im Bereich Freies Theater und Tanz“).

Pressekontakt: Bühne für Menschenrechte e.V., Michael Ruf, 0176-63114541,

micha.ruf@gmail.com, www.buehne-fuer-menschenrechte.de

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