Nachfolgend dokumentieren wir einen Bericht aus den Wolfsburger Nachrichten vom 5. April 2011, Wolfsburg Lokales, Seite 11. Danach gewährt die Stadt Wolfsburg – ebenso wie in Berlin – auch Kindern von Asylsuchenden die Leistungen des Bilduzngspakets:
Bildungspaket: Eltern können Anträge stellen
Stadt weitet Teilhabepaket auf Asylbewerber auf – um Vereinsmitgliedschaft müssen sich Eltern selbst kümmern
Von Annette Siemer
WOLFSBURG. Das Bildungs- und Teilhabe-Paket ist geschnürt. Eltern, die zum Kreis der Hartz-IV-Empfänger zählen, Wohngeld, Grundsicherung oder einen Kinderzuschlag erhalten, können von sofort an die entsprechenden Förderanträge stellen. Die sind zum Teil schon zugeschickt worden oder liegen im Jobcenter, im Servicebüro des Rathauses oder in der Wohngeldstelle aus. „Wir sind sehr optimistisch, dass alles reibungslos klappt“, sagt der Leiter des Geschäftsbereiches Soziales und Gesundheit, Werner Bone.
Mit einer zusätzlichen halben Stelle im Geschäftsbereich Soziales hatte sich die Stadt seit Monaten darauf vorbereitet. Bone rechnet mit 3800 bis 4000 Leistungsberechtigten. Was Wolfsburg von anderen Städten unterscheidet: Alle Leistungen gelten auch für Asylbewerber. Dafür kommt die Stadt allein auf, denn der Bund hat diese Gruppe schlicht ausgeschlossen.
Das wird bezahlt: Eintägige Schulausflüge (neu) und mehrtägige Klassenfahrten für Schüler und für Kinder, die eine Kindereinrichtung besuchen. Die Antragstellung läuft über die Schulen.
Schulbedarf für Schüler in Höhe von insgesamt 100 Euro. Dieser Zuschuss muss nicht beantragt werden und er wird in zwei Raten von je 70 und 30 Euro überwiesen. „Wer als Anspruchsberechtigter neu hinzu kommt, erhält sein Geld im Sommer.“ Zudem gibt es einen Zuschuss fürs Mittagessen, aber nur an den Schulen, wo dies auch ausgegeben wird.
Bis maximal 100 Euro im Jahr zahlt die Stadt für die Mitgliedschaft eines Kindes in einem Sportverein oder in einem anderen Verein, wie zum Beispiel die Pfadfinder. Sämtliche Vereine kooperieren mit der Stadt und bieten entsprechend niedrige Jahresbeiträge. Werden die 100 Euro nicht ausgeschöpft, kann ein weiteres Angebot in Anspruch genommen werden. Die Auswahl müssen die Eltern allerdings von sich aus treffen. Die Abrechnung übernimmt der Verein dann über den Stadtsportbund. Der Besuch der Musikschule ist sowieso kostenlos.
Besteht Nachhilfebedarf, so muss dieser von der Klassenlehrerin bestätigt und beantragt werden. Die Eltern können sich an den Partner Volkshochschule, an eine Institution wenden oder selbst jemanden vorschlagen.
Wenn Sie individuell Beratung und Unterstützung brauchen, wenden Sie sich bitte an ...