Nein zum europarechts- und verfassungswidrigen “Sicherheitspaket”!

Pressemitteilung von PRO ASYL

PRO ASYL fordert die Abgeordneten der Ampel-Koalition auf, das sogenannte Sicherheitspaket abzulehnen. Die vermeintlichen Sicherheitsmaßnahmen führen vor allem zur weiteren Entrechtung schutzsuchender Menschen. Sie beenden nicht die Unsicherheiten in unserem Land wie das Erstarken der Rechtextremen, extremistische Attentate und die Krisen innerhalb der Regierungsparteien.

„Die Ampel-Regierung wurde für eine progressive Politik gewählt, die die strukturellen Probleme in unserem Land angeht, die seit Jahrzehnten bestehen”, sagt Tareq Alaows, flüchtlingspolitischer Sprecher von PRO ASYL. “Statt strukturelle Probleme zu lösen, setzt die Ampel-Regierung mit dem sogenannten Sicherheitspaket ihren Kurs der Entrechtung fort. Wir fordern Abgeordnete der Ampel auf, das Sicherheitspaket abzulehnen“, führt Alaows weiter.

Der gemeinsame Austritt von Grünenpolitiker*innen mit Fluchtgeschichte bereits Ende 2023, die Initiative “Eintreten für Würde” von SPD-Mitgliedern und der Rücktritt des gesamten Vorstands der Grüne Jugend inklusive Austritt aus der Partei unter anderem wegen der Asylrechtsverschärfungen zeigen: Werte und tatsächliche Politik klaffen zu weit auseinander. In dieser Zeit des Aufstiegs der Rechtsextremen brauchen wir Politiker*innen, die die Menschenrechte verteidigen und keine Politik auf den Rücken von Flüchtlingen betreiben. Es ist an der Zeit, das Vertrauen derjenigen, die für Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und gerechte Sozialpolitik stehen und der Millionen vor den Kopf gestoßenen Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte in unserem Land zurückzugewinnen.

Das “Sicherheitsgesetz” ist ein Angriff auf Grundrechte und Menschenwürde

Das sogenannte Sicherheitspaket ist vor allem ein weiteres Entrechtungspaket für Schutzsuchende und wurde im Rahmen der Anhörung im Innenausschuss überwiegend als dysfunktional und in mehreren Punkten grundrechts- und europarechtswidrig bewertet. PRO ASYL kritisiert in einer Stellungnahme zum Ausschuss insbesondere den geplanten Sozialleistungsausschluss von Asylsuchenden in Dublin-Verfahren oder mit einem Schutzstatus in einem anderen EU-Land. Ihnen soll selbst die grundlegendste Versorgung verweigert und nicht mehr als das physische Überleben ermöglicht werden – bei einigen Härtefällen wohl nicht einmal das.

Statt sich nach dem schrecklichen Anschlag von Solingen auf wichtige Extremismusprävention zu konzentrieren, hat die Ampel mit dem Maßnahmenpaket auf asyl- und aufenthaltsrechtliche Verschärfungen gesetzt. Es reicht nicht, wenn dieses Paket in den anstehenden Verhandlungen “verbessert” wird – die Maßnahmen entrechten Menschen und führen nicht zu mehr Sicherheit im Land. Das Gesetzespaket muss abgelehnt werden.

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