Als Flüchtlingsrat Niedersachsen stehen wir in engem Kontakt mit Menschen, die vor dem Mullah-Regime im Iran nach Deutschland geflohen sind. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, auch hier in Deutschland bei den stattfindenden Protest gegen das grausame Vorgehen des islamistischen Regimes gegen die eigenen Bevölkerung an ihrer Seite zu stehen.
Die Revolution im Iran befindet sich in der 13. Woche. Laut Human Rights Activists New Agency (HRANA) wurden bisher 493 Protestierenden getötet. Darunter sind 68 Kinder und Minderjährige. 18.424 Protestierenden wurden verhaftet.
Eine Liste der Namen von 40 Menschen, die in Schauprozessen zu Tode verurteilt wurden, wurde veröffentlicht. Schauprozesse dienen der Demütigung der Angeklagten und zur Abschreckung. Es ist überflüssig, zu betonen, dass die Vorwürfe nicht wahr sind, dass die gezwungenen Geständnisse unter schwerer Folter abgegeben werden, und dass die Inhaftierten keine Chance auf ein faires Verfahren hatten. Diese willkürlichen Urteile stimmen noch nicht einmal mit dem geltenden Recht im Iran selbst überein. Zwei junge Männer, Mohsen Shekari und Majidreza Rahnavar, wurden bereits in den letzten 10 Tagen hingerichtet. Die Dunkelziffer ist selbstverständlich höher, weil viele Nachrichten, Zeugenaussagen und Bilder aus den kurdischen Gebieten, Sistan und Balutschistan noch nicht veröffentlicht werden konnten. 38 Weitere Menschen sind offiziell akut von der Hinrichtung bedroht. Dies sind:
1. Mahmoud Ghobadlou, 2. Saman „Yasin“ Seyedi, 3. Mohammad Boroghani, 4. Abolfazl Mehri Hossein Haji, 5. Mohsen Rezazade Gharaghlou, 6. Saeid Shirazi, 7. Manouchehr Mehmannavaz, 8. Milad Armoun, 9. Behrad Hesari, 10. Mehdi Jahani, 11. Nastooh Nikkhah, 12. Mohammad Pasandian, 13. Hamid GhareHasanlou, |
14. Sahand Nourmohammadzadeh, 15. Toomaj Salehi, 16. Akbar Ghaffari, 17. Parham Parvari, 18. Mahan Sadrat Madani, 19. Reza Aria, 20. Mohammadmehdi Karami, 21. Ali Moazzami Goudarzi, 22. Behrad Alikenari, 23. Reza Shaker Zavardehi, 24. Javad Zargaran, 25. Mohammad Amin Hosseini, 26. Shayan Charani, 27. Mehdi Mohammadi, |
28. Soheil Khoshdel, 29. Arian Farzamnia, 30. Amir Mohammad Jafari, 31. Amin Mehdi, 32. Saeid Yaghoubi, 33. Saleh Mirhashemi, 34. Amir Nasr Azadani, 35. Abdolsattar Zolfoghari, 36. Ghassem Badi Bonab 37. Farzad Tahazadeh 38. Farhad Tahazadeh |
Abgeordnete des Deutschen Bundestages und des Abgeordnetenhauses haben bisher politische Patenschaften für 50 Inhaftierte (teilweise mit Todesurteilen) übernommen. Allerdings sind noch nicht alle Betroffene vertreten. Knüpft Kontakte, um auch solche Patenschaften zu übernehmen! Hier ein Teil der Liste der Patenschaften:
Ricarda Lang für Masoud Kurdpour, Thomas Erndl für Souran Mobaraki, Brian Nickholz für Iliya Atashkar, Jasmina Hostert für Alam und Horam Hosseini, Robin Mesarosch für Saroo Moradi, Jürgen Lenders für Mohammad Mohammadzadeh, Canan Bayram für Ashkan Javidfar, Jan Dieren für Paria Faramarzi, Tina Rudolph für Ala Dasti, Zanda Martens für Arezoo u. Azadeh Pourzamad, Macit Karaahmetoğlu für Hedieh Sobhani, Katja Leikert für Sonia Sharifi, Saskia Lea Raquel Weishaupt für Reza Aria Zade, Katalin Gennburg für Hossein Mohammadi, Hakan Demir für Farhad und Farzad Tahazadeh, Maja Wallstein für Mehdi Mohammadi, Clara Bünger für Mohammad Ghobadlou, Helge Lindh für Shayan Charani, Gökay Akbulut für Amin Mohammad Shokrollahi und Ali Mohammad Jafari und Arian Farzam-Nia (alle Minderjährig), Sebastian Roloff für Mehman Navaz, Caren Lay für Ami Moazemi Goudarzi, Helge Limburg für Mohammad Mehdi Karimi, Nadja Sthamer für Seyed Mohammad Hosseini, Kaweh Mansoori für Farzaneh Hassanlou und Hanid GharehHassanlou, Lena Werner für Behrad Alikenari, Cornelia Möhring für Golrokh Iraee, Norbert Röttgen für Mostafa Nili, Ruppert Stüwe für Arash Sadeghi, Axel Echeverria für Majid Tavakoli, Heidi Reichinnek für Elahe Mohammadi, Annika Klose für Niloofar Hamedi, Natalie Pawlik für Fatemeh Sepehri, Carmen Wegge für Armita Abbasi, Martin Diedenhofen für Mohammed Boroghani, Carlos Kasper für Saman „Yasin“ Seyedi, Ye-One Rhie für Toomaj Salehi, Lukas Benner für Mahan Sadrat.
Bitte informiert euch direkt auf den Twitter-Kanälen der Abgeordneten über weitere Patenschaften und die neusten Entwicklungen.
Diese Bilder zeigen z.B. fünf Sportler:innen, die neulich verhaftet wurden und die laut Berichten von Familienangehörigen nach schwerer Folter und Misshandlungen durch das IRGC Zwangsgeständnisse abgegeben haben sollen. Solche Geständnisse zu den falschen Vorwürfen haben immer ein Todesurteil zufolge. Dena Sheibani, Eshragh Najafabadi, Mohammad Khiveh, Hessam Mousavi und AmirArsalan Mahdavi haben nur friedlich protestiert. Um die Protestierenden einzuschüchtern, will das Regime diese Gruppe jungen Menschen unrechtmäßig bestrafen.
Je besser wir die Namen der Inhaftierten in der Öffentlichkeit verbreiten und uns für die Freilassung aller politischen Gefangenen einsetzen, desto schwieriger wird es für das Regime, diese Menschen einfach zu töten. Gilda Sahebi schreibt über die politischen Patenschaften auf Twitter: „Was Patenschaften und öffentliche Nachverfolgung der Ereignisse neben dem Schutz der Menschen bewirken können: Angehörige des Regimes sind es gewöhnt, dass über Ihre Verbrechen nicht gesprochen wird – nicht im Iran und schon gar nicht international. Dass das nun massiv passiert, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Risse im System entstehen. Der Preis, sich an den Menschenrechtsverletzungen zu beteiligen, wird höher. Risse im System werden ein entscheidender Faktor dafür sein, wie schnell das Regime stürzt. Je mehr Öffentlichkeit, umso größer der Druck“
Nachdem die Nachricht von der baldigen Hinrichtung von Mahan Sadrat Madani veröffentlicht wurde, hat sich Maryam Blumenthal, Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Hamburg, für die Aufhebung des Todesurteils als Patin eingesetzt. Heute hat sie auf Twitter gepostet, dass das Todesurteil nun aufgehoben ist. Hier der Artikel dazu.
Öffentliche Aufmerksamkeit und Aktivismus können Menschenleben retten. Bitte macht darum die Namen und die Bilder der politischen Gefangenen über Eure Kanäle öffentlich.“
Aktuelle Informationen findet ihr unter:
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• Instagram: @hawar.help, @officialyjoko, @damitdasklass, @natalie_amiri, @minakhani1, @duzentekkal, @danielasepehri, @gildasahebi, @hengaw_organization, @hengaw_english, @womanlifefreedomcollective, @feminista.berlin, @iranianwomenofgraphicdesign, @collectiveforblackiranians, @susanzare.de, @1500tasvir, @1500tasvir_en, @afathollahnejad.
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