Die Problematik der Quarantäne-Schiffe für Migrant*innen: Analyse und Forderungen
Mehr als 150 Organisationen und Verein aus diversen europäischen Ländern unterstützen die Forderung, die Quarantäneschiffe für Geflüchtete in Italien abzuschaffen. Auch der Flüchtlingsrat Niedersachsen hat das Forderungspapier unterzeichnet.
Seit April 2020 werden Quarantäneschiffe in Italien zur gesundheitlichen Überwachung von Geflüchteten genutzt, die über See angekommen sind. Die Nutzung dieser Schiffe in Zeiten der Corona-Pandemie zeugt von einer Beschränkung der Bewegungsfreiheit und der Verletzung des Diskriminierungsverbots, denn Quarantäneschiffe werden ausschließlich für Geflüchtete genutzt. Es fehlt an jedweder Transparenz und Information für die dort Festgehaltenen. Es gibt keinerlei gesonderte Versorgung von besonders Schutzbedürftigen. Physische, psychische Leiden und Traumata werden verstärkt. Zudem sind Schiffe bekanntermaßen keine sichere Unterbringung gegen die Ausbreitung der Pandemie.
Das Dokument, unterzeichnet von mehr als 150 italienischen und internationalen Organisationen, Wissenschaftler:innen und Expert:innen, zeigt die Problematiken auf und fordert von der italienischen Regierung, die Quarantäneschiffe und stattdessen eine sichere und angemessene, würdevolle Unterbringung an Land zu gewährleisten. Denn das Recht auf Leben und Gesundheit darf nicht von der Nationalität und der Herkunft abhängig sein!
Hintergrund
150 italienische und internationale Organisationen fordern die italienische Regierung zur Abschaffung der Quarantäneschiffe auf, Pressemitteilung vom 14. Dezember 2020 [bei borderline-europe]
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