Flüchtlingsräte fordern Seehofer auf, die Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen nicht länger zu blockieren

Innenministerkonferenz ist gefordert: Perspektiven für geflüchtete Kinder schaffen!

Aus Anlass der bevorstehenden Innenministerkonferenz vom 04. – 06.12.2019 fordern die Landesflüchtlingsräte und PRO ASYL den Bundesinnenminister erneut auf, ein Aufnahmeprogramm für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nicht länger zu blockieren.

„Über 3000 Kinder leben auf den griechischen Inseln unter unerträglichen Bedingungen in Zelten, unter Planen, sind inhaftiert oder auf der Straße. Ein weiteres Abwarten und Verschieben der Verantwortung auf andere ist nicht länger hinnehmbar. Wir fordern die Innenminister auf, jetzt zu handeln“, erklärte hierzu Dörthe Hinz vom Flüchtlingsrat Niedersachsen.

Die Länder Niedersachsen, Berlin und Thüringen haben sich zu einer Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen schon bereit erklärt. Auch die Integrationsbeauftragten der Bundesländer fordern ein Aufnahmeprogramm. In den Lagern und auf der Straße sind die Kinder Gewalt und Ausbeutung ungeschützt ausgeliefert. Sie leiden an mangelhafter Versorgung und erhalten kaum pädagogische oder rechtliche Unterstützung.

„Ich hatte keine Matratze unter mir, nur einen Schlafsack für jeden von uns, keinen Bezug oder Kissen. Wir hatten keine Heizung in diesem Wohncontainer, es gab eine Klimaanlage, aber für alle Klimaanlagen im Wohncontainer hatten wir nur eine Fernbedienung, und die Fernbedienung war bei der Polizei. Also, wenn die Polizisten in der Schicht nett waren, war es warm im Container. Wenn die Polizisten in der Schicht schlecht waren, und das waren sie meistens, war es kalt. Also war es im Winter die meiste Zeit kalt.“

Ahmad, hat von Mai 2017 bis Januar 2018 in der „Safe Zone“ in Vial gelebt. Zitat aus dem Bericht „Unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Griechenland“ von Equal Rights Beyond Borders und BumF e.V.

Vor dem Hintergrund der ausufernden Kinderrechtsverletzungen in Griechenland und des nahenden Winters ist jetzt Solidarität gefragt. Viele Jugendhilfeeinrichtungen stehen in Deutschland leer und müssen schließen, während über 3.000 auf Hilfe angewiesene Kinder und Jugendliche in Griechenland festsitzen.

Ein breites Bündnis verschiedener Organisationen ruft deshalb in einem Appell an die Landes- und Bundespolitik dazu auf, noch bis Dezember unbegleitete Kinder und Jugendliche aus Griechenland in Deutschland aufzunehmen.

Dazu braucht es eine breite öffentliche Unterstützung der Anfrage und eine starke Mobilisierung von Unterstützer*innen!

MACHT MIT:

Unterstützt unseren Appell: Mit einem zusätzlichen Musterbrief können sich Organisationen, Verbände, Jugendhilfeträger und Einzelpersonen an Landes- und Bundespolitiker:innen wenden und den Appell mit unterstützen.

-> Was kann ich tun?

Schreibt/Wendet euch heute noch eure Landesinnenminister und schreibt an das Bundesinnenministerium und fordert die Aufnahme von UMF aus Griechenland ein (schriftlich und/oder öffentlich).

-> Wie kann ich das tun?

Ihr könnt unseren vorbereiten Musterbrief verwenden und ggfs. um weitere Aspekte ergänzen.

Zum Musterbrief

Ihr als Einzelperson, (Jugendhilfe-) Einrichtung oder Organisation könnt den vorgefertigten Musterbrief an die gekennzeichneten Stellen mit den Daten eurer Einrichtung/ Organisation befüllen und an die Landtags- oder Bundestagsabgeordneten eurer Region und aus aktuellem Anlass an Landes- und Bundesinnenministerium verschicken. Je mehr Politiker:innen, Einrichtungen, Organisationen und Menschen teilnehmen und einen Brief verschicken, desto stärker wird der Druck auf die Bundesregierung, ein Aufnahmeprogramm für unbegleitete Minderjährige aus Griechenland umzusetzen!

weitere Informationen auf unserer Kampagnenseite #Wir haben Platz- geflüchtete Minderjährige aus Griechenland aufnehmen – noch vor dem Winter!

 

 

 

Mailkontakte:

Mailadresse des Bundesinnenministeriums: : poststelle@bmi.bund.de

Liste der deutschen Landesinnenminister:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_amtierenden_deutschen_Landesinnenminister

 

Mailadressen und Kontaktformulare der Innenministerien:

Baden-Württemberg: https://im.baden-wuerttemberg.de/de/service/kontakt/

Bayern: https://www.stmi.bayern.de/ser/kontakt/formular/index.php

Berlin: poststelle@seninnds.berlin.de

Bremen: office@inneres.bremen.de

Brandenburg: poststelle@mik.brandenburg.de

Hamburg: poststelle@bis.hamburg.de

Hessen: https://innen.hessen.de/kontaktformular-innenministerium

Mecklenburg-Vorpommern: poststelle@im.mv-regierung.de

Niedersachsen: boris.pistorius@lt.niedersachsen.de

Nordrhein-Westfalen: poststelle@im.nrw.de

Rheinland-Pfalz: https://mdi.rlp.de/de/service/kontakt/

Saarland: https://www.saarland.de/SID-A58637E7-A5677901/59758.htm

Sachsen: info@smi.sachsen.de

Sachsen-Anhalt: https://www.sachsen-anhalt.de/meta/kontaktformular/?no_cache=1&tx_tsacontactform_pi1%5Bcaller%5D=9849

Schleswig-Holstein: poststelle@im.landsh.de

Thüringen: presse@tmik.thueringen.de

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2 Gedanken zu „Flüchtlingsräte fordern Seehofer auf, die Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen nicht länger zu blockieren“

  1. Kinder haben Rechte: Kinderrechte! Festgelegt in der UN Kinderechtskonvention, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht………
    Bitte handeln Sie jetzt!

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