Fortbildung: Wege ins Bleiberecht. Perspektiven für unbegleitete minderjährige und junge volljährige Geflüchtete schaffen

* Hinweis: Die Fachtagung ist bereits voll belegt. Eine Anmeldung ist leider nicht mehr möglich *

Bei Interesse an ähnlichen Fachveranstaltungen oder Inhouseschulungen können Sie sich gerne an die Kolleginnen des Projekts „Durchblick“ wenden.

Wir laden Sie und euch hiermit herzlich zu unserer Fachtagung ein. Die Fachtagung ist eine Kooperationsveranstaltung des Instituts für transkulturelle Betreuung e.V. (itb ev.) und des Flüchtlingsrats Niedersachsen e.V.

Fachtagung: Wege ins Bleiberecht. Perspektiven für unbegleitete minderjährige und junge volljährige Geflüchtete schaffen

Zum Inhalt: Bei dieser Fachtagung werden wir uns schwerpunktmäßig mit asyl- und aufenthaltsrechtlichen Perspektiven für unbegleitete (minderjährige) Geflüchtete befassen. Neben der Begleitung im Asyl- und Klageverfahren wird ein Schwerpunkt auf aufenthaltsrechtliche Perspektiven außerhalb des Asylverfahrens gelegt, worunter insbesondere das Bleiberecht für gut integrierte Jugendliche und junge Heranwachsende sowie die (neue) Ausbildungsduldung fallen. Darüber hinaus werden wir uns auch mit dem Thema der Identitätsklärung im Kontext der Aufenthaltssicherung befassen sowie auf Problemfelder und Möglichkeiten im Rahmen der Familienzusammenführung eingehen. Dabei werden wir auch die Neuerungen im Rahmen des sog. „Migrationspaketes“ und dessen Auswirkungen auf die Rechte und Handlungsoptionen junger Geflüchteter in den Blick nehmen. Die Themen werden überwiegend in Workshops bearbeitet, so dass neben inhaltlichen Inputs auch Raum für (Erfahrungs-)Austausch und Fragen vorhanden ist.

Zum Hintergrund: Die Entwicklung von (Zukunfts-)Perspektiven ist grundsätzlich ein Anliegen junger Menschen. Der Alltag junger Geflüchteter ist jedoch vielfach dominiert von Ängsten und Unsicherheiten hinsichtlich ihrer langfristigen aufenthaltsrechtlichen Situation in Deutschland. Viele befinden sich insbesondere aufgrund langwieriger Asylverfahren, hoher Fehlerquoten in der Entscheidungspraxis des BAMF sowie jahrelangen Gerichtsverfahren nach wie vor in einem prekären und ungesicherten Aufenthaltsstatus. In Anbetracht der teils mehrjährigen Aufenthalte in Deutschland, des hier zurückgelegten Bildungsweges und aufgebauter sozialer Netzwerke können sich aufenthaltsrechtliche Möglichkeiten auftun, die frühzeitig in den Blick genommen werden sollten. Die Entwicklung möglicher Bleibeperspektiven ist ein wichtiger Bestandteil der Unterstützung von jungen Geflüchteten – während, im Übergang sowie auch nach Ende der Jugendhilfe.

Zielgruppe: Die Fachtagung richtet sich an Mitarbeiter:innen der Jugendhilfe, Vormund:innen, Jugendmigrationsdienste, Beratungsstellen und weitere Personen, die unbegleitete minderjährige und/oder junge volljährige Geflüchtete unterstützen.

Anmeldung: bitte per E-Mail an stefan.matschke@itb-ev.de

Die Plätze sind begrenzt. Wir empfehlen eine zeitnahe Anmeldung.
Die Teilnahme an dieser Fachtagung ist kostenfrei.

 

Weitere Informationen sind nachfolgend sowie im Flyer aufzurufen:

Das Programm :

09:30 Uhr Eintreffen der Teilnehmenden, Anmeldung und Begrüßungskaffee

10:00 Uhr Begrüßung der Teilnehmenden und einleitende Worte

10:15 Uhr Thematische Einführung und Überblick

11: 00 Uhr Pause

11:30 Uhr Workshops Durchgang 1

W1: Bleibeperspektiven außerhalb des Asylverfahrens

W2: Identität und Aufenthalt – Rechtliche Grundlagen und praktischer Erfahrungsaustausch

W3: Familienzusammenführung – Problemfelder und Praxishinweise (Findet nur vormittags statt!)

13:30 Uhr Mittagessen

14:30 Uhr Workshops Durchgang 2 (Wiederholung)

WS 3: Begleitung im Asyl- und Klageverfahren
(Findet nur nachmittags statt!)

16:30 Uhr Kaffeepause

16:45 Uhr Offene Fragen und Austausch

17:30 Uhr Ende der Veranstaltung

Jeder Workshop wird zwei Mal durchgeführt. Somit kann jede_r Teilnehmer_in zwei der vier wählbaren Workshops besuchen. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung an, an welchen beiden Workshops Sie teilnehmen möchten.

Zu den Inhalten der Workshops:

WS 1: Bleibeperspektiven außerhalb des Asylverfahrens

Referentin: Gerlinde Becker, Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.

In dem Workshop werden wir uns vertiefend mit den bestehenden aufenthaltsrechtlichen Perspektiven befassen, die nach negativ verlaufendem Asylverfahren oder auch bei nicht erfolgter Asylantragstellung eine Aufenthaltsverfestigung mögliche sein können. Der Fokus wird insbesondere auf dem Bleiberecht für gut integrierte Jugendliche und junge Erwachsene, der (neuen) Ausbildungsduldung und dem Härtefallantrag liegen.

WS 2: Identität und Aufenthalt – Rechtliche Grundlagen und praktischer Erfahrungsaustausch

Referentin: Ulrike Schwarz, Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) e.V.

Die sogenannte Identitätsabklärung steht seit einigen Jahren im Mittelpunkt aller rechtlichen und auch politischen Bestrebungen im asyl– und aufenthaltsrechtlichen Bereich. Ohne nachgewiesene Identität soll es faktisch keine Möglichkeit des Aufenthalts in Deutschland mehr geben. In dem Workshop wird es einen kurzen rechtlichen Input zur Identitätsklärung als Grundlage für das Aufenthaltsrecht geben. Dann werden wir gemeinsam Erfahrungen zu verschiedenen spezifischen Problemen austauschen und mögliche Lösungsideen diskutieren.

WS 3 vormittags: Familienzusammenführung – Problemfelder und Praxishinweise

Referent: Karim Alwasiti, Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.

In diesem Workshop betrachten wir die aktuelle Situation und die besonderen Schwierigkeiten, die für junge Geflüchtete bestehen, wenn sie ihre Angehörigen im Rahmen der Familienzusammenführung nachholen möchten. Neben möglichen Handlungsoptionen ist hier Raum gegeben, sich über Erfahrungen auszutauschen.

W3 nachmittags: Begleitung im Asyl- und Klageverfahren

Referentin: Dörthe Hinz, Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.

Der Workshop widmet sich der Begleitung junger Geflüchteter im Asyl- sowie schwerpunktmäßig dem Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht (VG). Wir werden uns mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und Abläufen beschäftigen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf den Handlungsmöglichkeiten und -empfehlungen während des laufenden Klageverfahrens liegen.

 

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