Am 20. Juni, dem internationalen Tag der Flüchtlinge, fand im Kulturzentrum Pavillon in Hannover unter dem Titel „Kein Krieg gegen Flüchtlinge“ eine Veranstaltung mit Conni Gunßer vom Flüchtlingsrat Hamburg und Elias Bierdel, dem ehemaligen Vorsitzenden der Hilfsorganisation Cap Anamur statt.Conni Gunßer berichtete über die Entwicklung der europäischen Flüchtlingspolitik insbesondere im Hinblick auf den weiteren Ausbau der Grenzabschottung. Flüchtlinge sollen bereits vor dem Erreichen Europas in den Transitländern abgefangen und Flüchtlingsschutz weiter nach außen verlagert werden. Gleichzeitig erhöht die EU über die „Grenzschutzagentur“ Frontex die ßberwachung an den Außengrenzen und zwingt die Flüchtlinge auf immer neue Wege. Weiterhin berichtete Conni Gunßer über Widerstände und Organisierungen (wie z.B. die Euroafrikanische Nichtregierunghskonferenz in 2006 in Rabat) gegen diese Pläne.
Elias Bierdel konnte vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen mit der Irrfahrt der Cap Anamur im Jahre 2004, als das Schiff 37 schiffbrüchige Flüchtlinge aus dem Meer vor Lampedusa gerettet hatte und die italienischen Behörden eine Einfahrt in einen Hafen verweigerten, die tagtäglichen Dramen, die sich auf dem Mittelmeer abspielen, schildern. Elias Bierdel und der damalige Kapitän des Schiffes sowie sein erster Offizier müssen sich seitdem vor dem italienischen Gericht wegen des Vorwurfs der Einschleusung von Flüchtlingen verantworten. Elias Bierdel wies außerdem auf die von ihm mit gegründete Organisation borderline-europe hin, die die Situation von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer beobachten und publik machen will.
Das Skript von Conni Gunßer hier nachlesen veranstaltung-hannoverhhjuni07.pdf
Erklärung des Nachfolgekomitees der Euroafrikanischen Nichtregierungskonferenz hier nachlesen nachfolgekommitee_tdfluechtlings_200607_deut.pdf
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