Protest gegen verweigerte Seenotrettung im Mittelmeer

Foto: privat

Aus Anlass des diesjährigen Tags gegen Rassisus demonstrierten am Samstag Aktive aus Flüchtlingsrat Niedersachsen und SEEBRÜCKE Hannover gegen die verweigerte Seenotrettung im Mittelmeer. Hier ein Erfahrungsbericht:

„Die Demo war friedlich und eher still. Wir haben ein 200 Meter langes Banner auf dem Boden entrollt. Mitten in der Innenstadt. Samstag Nachmittag. Auf dem Banner stehen Namen von Menschen die auf der Flucht ihr Leben verloren haben. Viele Menschen bleiben stehen und schauen interessiert, worum es geht.  Die meisten kriegen es aber gar nicht mit, weil sie beschäftigt sind mit ihren Einkaufstaschen, mit dem Handy und weil sie gehetzt weitergehen. Das kennt jeder der einfach nur seinen Weg gehen möchte und nicht gestört werden will. Für die Menschen, an die für eine Stunde erinnert werden soll, war das aber nicht möglich. Ihren Weg weiter zu gehen war ihnen nicht möglich. Sie hätten genau dieses Recht auch gehabt.

Diejenigen, die kurz innehalten vom Getriebensein, haben erkannt, welch absurdes Treiben das Leben sein kann. Etliche suchen das Gespräch, wollen sich austauschen. Und manche haben offenbar nach Namen gesucht, mitten im geschäftigen Treiben. Sie sind 200 Meter mit dem Handy in der Hand das Banner entlanggelaufen und haben jeden einzelnen Namen angeschaut. Es scheint, als hätten manche einen gefunden. Währenddessen laufen tausende Menschen achtlos über das Banner. Einkaufstüte, Bratwurst, Handy. Sie meinen es nicht böse. Aber wie viele tote Namen braucht ein Mensch, um stehenbleiben? “

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