Eines der Kampagnen, die aus der Willkommenskultur 2015 entstanden, ist das Bürger*innen-Asyl. In ihr ergänzen beherzte Teile der Zivilgesellschaft Kirchenasyle und versuchen so, Schutz für von Abschiebung Bedrohte zu organisieren. In inzwischen mehr als 10 Städten Deutschlands haben sich Menschen zusammen getan, um mit Unterschriften, Zimmern, Wohnungen, Geld und anderer Unterstützung Abschiebungen abzuwehren. Nun tritt diese bundesweite Kampagne mit einer gemeinsamen Kampagnenseite auf.
Hier wird sichtbar, wie divers, aber entschlossen und engagiert die Akteure sind und welcher Bedarf vorhanden ist, aber auch welche Unterstützung diese junge Bewegung erhält.
Als jüngstes Glied in dieser Kette trat jetzt die Initiative Zuflucht Wendland / Altmark an die Öffentlichkeit. Auf ihrer Homepage erklären sie:
„Auch in diesem Jahr wurden Menschen aus unserer Region Wendland/Altmark abgeschoben. Sie wurden gegen ihren Willen in andere Länder Europas oder in ihr Herkunftsland verfrachtet, zurück in Armut, Verfolgung oder gar Krieg. Und einige sind heute konkret von Abschiebung bedroht. Mit unserem Engagement, unserem Mut und unserer Entschlossenheit wollen wir Schutz für Geflüchtete organisieren, so wie dies mutige Kirchen seit Jahren mit dem Kirchenasyl tun.“
In einer Anzeige in der Elbe-Jeetzel Zeitung am heutigen 28.09.2018 erklären sich darüber hinaus über 100 UnterstützerInnen mit ihren Namen solidarisch mit der dortigen Bürger*innen-Asyl-Initiative. In der Anzeige schreiben sie:
Im Sommer 2015 beteiligten sich Millionen von Menschen in diesem Land daran, Menschen in Not zu helfen und ihnen Schutz zu gewähren. Inzwischen stehen wir fassungslos vor rassistischer Hetze, dem willentlichen Ertrinkenlassen und einer zynischen Migrationspolitik. Das wollen wir nicht tatenlos hinnehmen. Das Bürger*innen-Asyl Wendland und Altmark ist beides: praktische Solidarität mit Geflüchteten und politisches Statement gegen die Migrationspolitik dieses Staates. Wir wollen jetzt ein politisches Zeichen setzen und die von Abschiebung bedrohten Menschen unterstützen. Wenn Unterschriften und Appelle nicht ausreichen, ist ziviler Ungehorsam im Namen der Menschlichkeit geboten.
Der Flüchtlingsrat Niedersachsen unterstützt diese notwendige zivilgesellschaftliche Initiative und ermutigt Interessierte, die Aktion Zuflucht Wendland / Altmark praktisch, mit einer Unterschrift oder / und mit einer Spende zu unterstützen.
ZuFlucht Wendland, IBAN: DE61 2585 0110 0230 2875 42, Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg, „Stichwort B-Asyl“
Wenn Sie individuell Beratung und Unterstützung brauchen, wenden Sie sich bitte an ...