Der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Weil, und der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius haben sich in verschiedenen Stellungnahmen kritisch zu den Vorstellungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer geäußert, Flüchtlinge in sog. „AnkER-Zentren“ („Anker“ steht für „Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückführungseinrichtung“) unterzubringen.
Das Land habe gut laufende Erstaufnahmezentren in Bad Fallingbostel und Bramsche, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der „Nordwest-Zeitung“ (NWZ). Wenn es nur darum gehe, „das Türschild auszuwechseln“, sei das kein Problem. Die Landesregierung werde jedoch nicht zulassen, „dass beispielsweise in einer Stadt wie Bad Fallingbostel mit 10.000 Einwohnern 1.000 bis 1.500 Flüchtlinge anderthalb Jahre ohne Perspektive in einer Einrichtung leben müssen“. So etwas werde es mit ihm in Niedersachsen nicht geben.
In der Landtagssitzung vom 17.05.2018 führte der niedersächsische Innenminister aus: „Bislang ist nicht klar, was eigentlich der Mehrwert gegenüber den jetzigen Aufnahmeeinrichtungen … sein soll.“ Im Koalitionsvertrag stehe nur das Ziel, durch die Zentren die Asylverfahren zu beschleunigen, ergänzte der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Einrichtungen, in denen 1.500 Asylbewerber untergebracht würden, eigneten sich nicht für einen Probebetrieb, sagt er im ZDF.
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