Handlungsanleitung bei drohender Abschiebung eines Kindes oder eines Jugendlichen

 

Die Verunsicherung bei den Erzieher*innen, Schulleitungen und Lehrkräften über ihren Handlungsspielraum bei einer drohenden Abschiebung eines Kindes oder Jugendlichen ist groß. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. und die GEW Niedersachsen haben wesentliche Fakten zum Thema in einer kurzen und übersichtlichen Handreichung zusammengefasst.

Die Handreichung ist hier abrufbar: Handlungsanleitung bei drohender Abschiebung eines Kindes oder eines Jugendlichen

Bestellungen sind möglich über die GEW Niedersachsen, gerichtet an:  k.fabian@gew-nds.de

Hintergrundinformationen:

„Schule ist ein Ort des Lernens, ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche einen großen Teil ihrer Zeit verbringen, Freundschaften schließen und im besten Fall vertrauensvolle Verhältnisse zu Lehrer:innen und Sozialarbeiter:innen aufbauen. Ein Ort, an dem sie trotz Fluchterfahrung und der damit verbundenen Erlebnisse Vertrauen in die Gesellschaft aufbauen sollen, ein Ort der so lautstark geforderten Integration, ein Schutzraum.

Durch die Möglichkeit, Abschiebungen aus dem vermeintlichen Schutzraum Schule durchzuführen, werden all diese Ansprüche und Bemühungen konterkariert. Schule wird für Jugendliche ohne sicheren Aufenthaltsstatus zum angstbesetzten Raum. Auch ohne konkret erfolgte Abschiebung ist das Bedrohungsszenario real. Ihre Unbeschwertheit, aber auch ihr Konzentrations- und Lernvermögen werden direkt beeinträchtigt; und somit auch ihre Chancen auf einen guten Abschluss und eine menschenwürdige Zukunft. Wird die Abschiebung tatsächlich durchgeführt, können aufgrund der erlebten Ohnmachtserfahrungen frühere traumatische Erlebnisse reaktiviert werden. Nicht nur für die selbst betroffenen Jugendlichen kann eine Abschiebung Traumata reaktivieren. Auch für Lehrer:innen und Mitschüler:innen ist es belastend, wenn ein_e Mitschüler_in nicht mehr auftaucht oder gar direkt aus der Schule abgeholt wird.“ *

Wir fordern: Schule muss ein Schutz- und Lernraum für alle Kinder und Jugendlichen sein

*zitiert aus der Kampagne : Zukunft für Alle – Schule ohne Abschiebung

Informationen zu aufenthaltsrechtlichen Perspektiven in und außerhalb des Asylverfahrens finden Sie u.a. unter: https://www.nds-fluerat.org/leitfaden/;

https://www.nds-fluerat.org/themen/aufenthaltsverfestigung/ und

https://www.nds-fluerat.org/themen/kinder-jugendliche-und-umf/bleibeperspektiven-ausserhalb-des-asylverfahrens/

Bitte schreiben Sie an dieser Stelle nur allgemeine Kommentare.
Wenn Sie individuell Beratung und Unterstützung brauchen, wenden Sie sich bitte an ...

1 Gedanke zu „Handlungsanleitung bei drohender Abschiebung eines Kindes oder eines Jugendlichen“

  1. Hallo alle zusammen, ich arbeite in einer Wohngruppe und im ambulanten Dienst mit jungen unbegleiteten Flüchtlingen und finde hier leider keinen Link, dass ich mir die Zeitschrift bzw die Materialien bestellen kann. Es wäre toll wenn es gedruckt ist Material was ich dann auch weitergeben kann und in unsere Einrichtung sicherlich eher gelesen wert als wenn ich PDF Dateien Verschicke erhalten konnte. Interessant sind fast alle Themenbereiche speziell auch in Richtung Abbildung ausbildungsduldung und so weiter die mit jungen Flüchtlingen zu tun haben. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit dass sie mir was zukommen lassen kann… Ganz vielen Dank für ihre Bemühungen und viele Grüße Ute eilers

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Jetzt spenden und unsere Arbeit unterstützen!