Ein Jahr SAVE-ME Kampagne – eine Zwischenbilanz

Seit knapp einem Jahr gibt es jetzt die bundesweite Kampagne: save me – Flüchtlinge aufnehmen. In den zurückliegenden Monaten hat sich eine Menge ereignet. Wir sind unserem Ziel, Deutschland zu einer Teilnahme an einem Resettlementprogramm zu bewegen, vielleicht ein kleines Stück näher gekommen. Mit unserem save me Newsletter wollen wir Sie in unregelmäßigen Abständen über den Fortgang der save me Kampagne informieren.

Die Kampagne in Zahlen

Derzeit gibt es 34 aktive save me Kampagnen in Städten und Gemeinden (save-me Hannover) in ganz Deutschland. Darüber hinaus entstehen ständig neue lokale Kampagnen, derzeit in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bielefeld, Freiburg und einigen Städten mehr. Insgesamt wurden in den Städten 2.872 lokale Paten und Patinnen gewonnen.

Auch die bundesweite Kampagne erfährt wachsende Unterstützung. Dort haben sich mittlerweile 631 persönliche Unterstützer und Unterstützerinnen eingetragen. ßber 50 bundesweite und regionale Organisationen bekennen sich zu save me, darunter amnesty international, der AWO-Bundesverband, der Paritätische Gesamtverband, der deutsche Frauenrat, ver.di und andere (aktuelleListe hier). Die ersten lokalpolitischen Erfolge sind da: in München, Aachen, Kiel, Düsseldorf, Erfurt und Tübingen haben die Stadträte positive Beschlüsse zur Aufnahme von Flüchtlingen gefasst.

Mit breitem Bündnis ins Wahljahr

2009 ist das Superwahljahr mit einer anstehenden Europa- und einer Bundestagswahl. Wir wollen uns in die zu erwartenden Diskussionen einbringen, sie anstoßen und laut und hörbar die Stimme für die Aufnahme von Flüchtlingen erheben. Deshalb werden wir uns in den kommenden Wochen und Monaten verstärkt in die ßffentlichkeit wagen. So wird die Kampagne auf dem evangelischen Kirchentag in Bremen vorgestellt, geht auf Tour mit der Rockband „Die Toten Hosen“ und wird mit kreativen und spontanen Aktionen in ganz Deutschland präsent sein. Am 15. Mai 2009 treffen sich zudem Vertreter und Vertreterinnen aller lokalen Kampagnen in Frankfurt, um die Vernetzung der Kampagne voranzutreiben.

Die irakischen Flüchtlinge kommen – ein erster Schritt ist getan.

10.000 irakische Flüchtlinge werden europaweit aufgenommen. Davon sollen 2.500 nach Deutschland kommen. Die ersten Flüchtlinge aus diesem Kontingent kamen Mitte März, insgesamt dürften gut 300 inzwischen hier sein. Angesichts des Bedarfs an sicheren Aufnahmeplätzen kann die Aufnahme von 2.500 nur ein Anfang sein. Dennoch freuen wir uns mit den ankommenden Flüchtlingen über die neu gewonnene Lebensperspektive. Zudem können wir und unsere Paten und Patinnen endlich ganz konkret unter Beweis stellen, wie ernst wir unsere angekündigte Unterstützung meinen. So gibt es zum Beispiel in München, deren save me Kampagne 985 Paten und Patinnen vereint, bereits vielfältige, ehrenamtliche Aktivitäten. Flüchtlinge erhalten Sprachkurse, Sachspenden, Hilfe beim Fahrradreparieren, bei der Wohnungssuche, bei ßmtergängen oder sie werden einfach nur zu Ausflügen und Erkundungstouren in die Stadt eingeladen. Schon nach wenigen Wochen zeigt sich, der Aufnahmeprozess der Flüchtlinge nimmt eine rasant positive Entwicklung, wenn ihre Aufnahme von der Gesellschaft mitgetragen und begrüßt wird. Das macht Mut.

Wir sind noch lange nicht am Ziel

Der Anfang ist gemacht. Die save me Kampagne will jedoch mehr erreichen. Unser Ziel: Flüchtlinge sollen hier regelmäßig und dauerhaft Schutz und Aufnahme finden. Pro Asyl trägt und stützt die Kampagne und hat eine Reihe von Materialien erstellt, die auf der Kampagnenwebsite www.save-me-kampagne.de angesehen und bestellt werden können. Relevante Dokumente und Informationen zur Aufnahme der Irakflüchtlinge finden sich hier. Flugblätter, Hintergrundbroschüre und anderes zum Kampagnenziel der Aufnahme von Flüchtlingen („Resettlement“) können hier bestellt werden.

Wir laden Sie ein, unterstützen Sie uns, werden Sie aktiv, gründen Sie in Ihrer Stadt oder Gemeinde eine lokale save me Kampagne und bewegen Sie ihre lokalen Abgeordneten und Lokalpolitiker dazu, zur Flüchtlingsaufnahme Stellung zu beziehen. Falls Sie bislang als Unterstützer/in einer lokalen save me initiative vertreten sind: Bereichern Si e auch die bundesweiten Kampagnenseite mit Ihrem Statement und tragen Sie sich als Unterstützer/in ein.

In diesem Sinne freuen wir uns auf spannende Kampagnenwochen

Ihre

Matthias Weinzierl
Andrea Kothen

save me Kampagne | PRO ASYL