Kongolesische Kinder Josephat und Priscilla kehren nach Deutschland zurück!

2004 wurde die Kongolesin Tshianana Nguya, schwanger und mit zwei Kindern, nach fast zehnjährigem Aufenthalt in Niedersachsen ohne ihren Mann in den Kongo abgeschoben. Wenige Monate später waren Mutter und Neugeborenes tot, die Kinder allein in der Hauptstadt Kinshasa.

(Ausführliche Informationen: siehe hier) Monitor hat mit einem aufrüttelnden Beitrag den Fall kurz vor Weihnachten letzten Jahres öffentlich gemacht – siehe hier.

Mit viel Mühe ist es inzwischen gelungen, die Bedingungen für eine Rückkehr der Kinder nach Deutschland zu schaffen: Die Wiedereinreisesperre wurde aufgehoben, eine Vorabzustimmung zur Wiedereinreise erteilt. Am 7. Mai 2007 wird Frau Baneck, die Schwester der toten Mutter der Kinder, nach Kinshasa fliegen und dort hoffentlich das Sorgerecht für die beiden Kinder Josephat und Priscilla erhalten sowie ein Visum der deutschen Botschaft. Für den 27.5.2007 ist die Rückkehr mit den Kindern nach Berlin geplant.

Wir haben uns bemüht, die Monitor-Redaktion zu einer Begleitung von Frau Baneck zu bewegen, waren damit aber leider nicht erfolgreich: Der WDR will lediglich ein Filmteam schicken, wenn die Kinder in Berlin ankommen. Gibt es andere Pressevertreter/innen, die möglicherweise interessiert wären, die Reise zu begleiten und zu dokumentieren?

Darüber hinaus wäre u.U. auch eine französischsprachige Begleitung von Frau Baneck auf ihrer Reise in den Kongo sinnvoll. Frau Baneck würde sich eine solche Begleitung zur Unterstützung und zum Austausch vor Ort wünschen. Für die zusätzlichen Flugkosten sind u.U. auch noch Spendengelder vorhanden. Gibt es eine kompetente Person, die sich eine Reisebegleitung vorstellen könnte?

Schließlich wären wir dankbar für Tipps und Hinweise für eine sichere Unterbringung in Kinshasa. Ein in Kinshasa lebender, ehemaliger Kollege des Flüchtlingsrats hat sich leider bislang noch nicht gemeldet und ist möglicherweise unterwegs.

In der Hoffnung auf weitere Unterstützung

herzliche Grüße
Kai Weber

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4 Gedanken zu „Kongolesische Kinder Josephat und Priscilla kehren nach Deutschland zurück!“

  1. Hallo

    ich habe soeben ihren Artikel über die Familie aus dem Kongo gelesen. Leider bin ich ebenfalls, was eine Abschiebung in den Kongo betrifft, betroffen. Ich möchte ihnen kurz den Fall schildern und hoffe ein paar Informationen zu bekommen.

    Am Mittwoch, den 14.03.07 wurde am späten Abend (20:30-21:00) eine Mitschülerin unserer Kinder Josefine Nkanu und ihr Vater von der Polizei zu Hause aufgesucht und in der gleichen Nacht in den Kongo nach Kinshasa abgeschoben.
    Josefine kam als dreijährige 2003 alleine als asylsuchende aus dem Kongo. Ihr Vater war bereits ein Jahr zuvor in Deutschland angekommen.
    Josefine war in das gesellschaftliche Leben sehr gut integriert und in der Klassengemeinschaft sehr beliebt. Viele Mitschüler kennen sie bereits aus dem Kindergarten.
    Josefine wurde mitten im laufenden Schuljahr, ohne jegliche Möglichkeit einer Verabschiedung von ihren Freunden, aus allen Bezügen herausgerissen! Dadurch verliert sie alle sozialen Kontakte, die ihr bisher Sicherheit gaben und halfen, mit der schwierigen Situation ihrer Fluchtvergangenheit umzugehen.
    Wir sind sehr besorgt über Josefines Zukunft im Kongo, ein Land mit einer katastrophalen medizinischen Versorgung und hoher Ansteckungsgefahr von tropischen Krankheiten. (Es besteht eine Reisewarnung seit 17.12.06 laut auswärtigem Amt)
    Da Josefine die meiste Zeit ihres Lebens in Deutschland verbracht hat, ist es fraglich, ob sie in der Lage sein wird, die gesundheitlichen Risiken zu bestehen.

    Josefine und ihr Vater sind nun in Kinshasa. Ihnen geht es schlecht. Josefine ist gesundheitlich stark angeschlagen, so dass sie einen Arzt aufsuchen musste. Vor der Abschiebung gab es ärztliche Untersuchungen, die Josefines als nicht ausreisefähig einstuften. Nun ist sie stark erkrankt. MAgenschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber. Wir haben telefonischen Kontakt zu ihrem Vater. Wie können wir verhindern, dass noch jemand im Kongo stirbt, der von den Behörden abgeschoben wurde?
    Wie können wir die Wiedereinreisesperre aufheben? An wen muss man sich wie wenden? Welche Erfahrungen haben sie gemacht?

    Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie mir auf meine Fragen antworten könnten.

    Vielen Dank
    Thomas Düringer, Bensheim

    Antworten
  2. Hallo Herr Düringer,

    Josephine braucht wahrscheinlich zunächst einmal ärztliche Hilfe. Wenn die Familie kein Geld hat, wäre es wichtig, ihr Geld zu überweisen, damit sie für Arzt und Medikamente bezahlen kann. ßber die Western Union Bank können Sie Geldüberweisungen in den Kongo tätigen. Dazu müssen Sie Ihren Pass vorlegen, den Empfänger und seine Adresse zu Protokoll geben und ein Kennwort nennen. Der Empfänger kann sich das Geld dann unter Nennung des Kennworts und der Nummer der Geldüberweisung, die Sie telefonisch durchgeben müssen, bei der Bank holen.
    Die Aufhebung der Wiedereinreisesperre muss bei der Ausländerbehörde beantragt werden, die die Abschiebung verfügt hat. Auch nach der Aufhebung dieser Sperre ist eine Wiedereinreise jedoch nicht erlaubt, und es ist damit zu rechnen, dass ein Visum für die Bundesrepublik verweigert wird.
    Im Fall der beiden Kinder Priscilla und Josephat erscheint eine Rückkehr nur deshalb möglich, weil die Kinder nach dem Tod ihrer Mutter allein dastehen und von der Tante in Berlin, die das Sorgerecht auch nach kongolesischem Recht beantragt hat, aufgenommen werden sollen. Bedingung ist unter anderem eine Verpflichtungserklärung zur ßbernahme aller anfallenden Kosten (einschließlich Krankenversicherung pp.).
    Ich teile Ihre Sorge um Josephine. Es spricht Bände, dass das Auswärtige Amt deutsche Bürger/innen dringend vor Reisen in den Kongo warnt, gleichzeitig aber keine Abschiebungshindernisse für kongolesische Kinder zu erkennen vermag, die in Deutschland aufgewachsen sind. Entsprechend bigott erscheinen mir die Asylentscheidungen, die Flüchtlingen aus dem Kongo ein Aufenthaltsrecht aufgrund der allgemeinen Umstände in der Regel absprechen. Dennoch müssen wir wohl mit der Tatsache leben, dass Abschiebungen in den Kongo – jedenfalls meistens – „rechtmäßig“ erfolgen. Wenn denn auch die Abschiebung von Josephine und ihrem Vater in diesem Sinne „rechtmäßig“ war, sehe ich nur geringe Chancen, eine Rückkehr nach Deutschland zu erreichen.

    gez. Kai Weber

    Antworten
  3. das arme kind,ich versteh die deutsche manchmal net.Das kinder ist in deutschland gross geworden,sie kann dort net leben.Ich komme auch aus den Kongo,bin mit 2jahren nach deuschland gekommen,heute bin ich 20jahren.wenn ich het abgeschoben werde ich glaube ich würde selbstmord machen.ich hoff der kleine geht es gut

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