Der Flüchtlingsrat Niedersachsen ist schockiert über die gestrige Entscheidung des Göttinger Sozialausschusses, die Gemeinschaftsunterkunft im IWF (Nonnenstieg) zu schließen und die Notunterkunft Siekhöhe weiter bestehen zu lassen.
Gerade nach den vorangegangenen Besichtigungen der beiden Unterkünfte ist es vollkommen unverständlich, dass solch eine Entscheidung fallen konnte. „Es ist absolut indiskutabel, dass die Siekhöhe weiter als Unterbringung fungiert. Eine engagierte Betreuung kann eine Unterbringung ohne Tageslicht, mit ständigem unterschwelligen Surren der technischen Gerätschaften vor Ort, in einem Industriegebiet am äußersten Stadtrand nicht im geringsten aufwiegen,“ stellt Laura Müller vom Flüchtlingsrat fest.
Die Unterkunft im IWF, welche nun geschlossen werden soll, erscheint dagegen als ein best practice-Beispiel für eine Gemeinschaftsunterkunft. So verfügt das IWF über ein fundiertes Integrationskonzept und setzt ein Gewaltschutzkonzept für besonders schutzbedüftige Flüchtlinge von UNICEF und dem Bundesfamilienministerium um.
Wir fordern den Sozialausschuss auf, die gestrige Entscheidung zu revidieren, die Notunterkunft Siekhöhe zu schließen und menschenwürdige Alternativen zu schaffen. „Diese Lagerhalle darf kein Ort sein, an dem Menschen untergebracht werden!“ so Müller. Die Zeiten, in denen Notunterkünfte in Hallen und Baumärkten tolerabel waren, sind längst vorbei.
Weitere Informationen:
Flüchtlingsrat Niedersachsen
Laura Müller
Tel: 0511 98 24 60 35
Weiterführende Links:
Pressemitteilung der Göttinger Initiativen zur Entscheidung des Sozialausschusses (14. Juni 2017)
ausführliche Stellungnahme des Integrationsrats Göttingen zu den beiden Unterkünften (13. Juni 2017)
Pressemitteilung der Göttinger Initiativen zu Fragen der zukünftigen Unterbringung (12. Juni 2017)
Pressemitteilung des Flüchtlingsrats vom 25. April 2017
Aktuelle PM des Flüchtlingsrats als pdf
Pressebeiträge:
Hessische/Niedersächsische Allgemeine v. 14.06.17
Hessische/Niedersächsische Allgemeine v. 13.06.17
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