Dokumentation der Veranstaltung „Fluchtursachen: Was tun?“

Am 11. Mai luden der VEN (Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.) und amfn e.V. (Arbeitskreis Migrant:innen und Flüchtlinge in Niedersachsen) zu einer Veranstaltung unter dem Titel „Fluchtursachen: Was tun? Globale Faktoren – Niedersachsen Verantwortung!?

Vertreter von VEN, amfn, dem Afrikanischen Dachverband Norddeutschland, medico international sowie dem Flüchtlingsrat diskutierten mit dem Publikum die Verantwortung der Metropolen mit besonderem Blick auf Niedersachsen für die Gründe, die Menschen weltweit in Flucht und Migration zwingen.

Eingangs zeigt Thomas Gebauer in einem Impulsreferat die Zusammenhänge von Fluchtbewegungen und die Verantwortung in den Metropolen auf.

Der Vortrag von Thomas Gebauer ist hier dokumentiert.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Veranstaltung findet sich hier.

Die Diskutant:innen waren sich darin einig, dass sowohl die Bekämpfung von Fluchtursachen wie die bedingungslose Solidarität und die Aufnahme von Flüchtlingen Hand in Hand gehen müssen. Die Bekämpfung von Fluchtursachen darf kein Alibi sein, die Unterstützung und Aufnahme von Flüchtlinge einzuschränken. Dass man unter „Bekämpfung von Fluchtursachen“ sehr unterschiedliche Handlungen verstehen kann, machen die derzeitigen Pläne der EU deutlich (siehe hier), die mit Zuckerbrot und Peitsche Länder in Afrika gefügig machen wollen, damit diese Migration und Flucht Richtung Europa unterbinden. Auch der sog. Khartoum-Prozess (siehe hier) ist Teil der Strategie – notfalls auch in Kollaboration mit Diktaturen – Flüchtlinge zu bekämpfen und nicht die Flucht-Ursachen.

Auch der VEN zieht ein ähnliches Fazit aus der Veranstaltung:

„Während die EU ihre Abschottungsmaßnahmen weiter ausbauen und afrikanische Länder dazu bewegen will, Flüchtlinge / Migrant:innen zurückzunehmen, lautete eine markante Aussage unserer Veranstaltung am 11. Mai: „Es gibt keine Flüchtlingskrise sondern eine Krise der Globalen Verhältnisse“.

Fluchtursachen und nicht Flüchtlinge zu bekämpfen heißt für uns zunächst einmal, genau hinzusehen und nachzufragen, wie Niedersachsen durch politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Aktivitäten zu den Missständen beiträgt, die Menschen zur Flucht / Migration zwingen. Wir, VEN und AMFN, haben uns auf jeden Fall vorgenommen, Antworten auf die in der Veranstaltung gesammelten Fragen einzufordern. Dabei freuen wir uns über Eure / Ihre Unterstützung.

Wer Fluchtursachen bekämpfen will, muss aufhören, zu ihrer Entstehung beizutragen!“

 

 

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