Hilfe für traumatisierte Flüchtlinge

Flüchtlingsrat und Trauma-Netzwerk fordern Hilfe für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen
Bei posttraumatischen Belastungsstörungen nicht nur an Bundeswehrsoldaten denken

Der Flüchtlingsrat Niedersachsen und das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen begrüßen die aktuelle Debatte um eine Verbesserung von Hilfsangeboten bei posttraumatischen Belastungsstörungen, die der Deutsche Bundeswehrverband unter Verweis auf bereits 226 allein im letzten Jahr erkrankte Bundeswehrsoldaten losgetreten hat.

Es ist erschütternd, dass diese Soldaten um Verständnis und Therapie kämpfen müssen, dass sie Angst haben müssen, als Memmen abgestempelt zu werden. Dabei ist spätestens seit dem Vietnamkrieg das Krankheitsbild PTSD (Posttraumatic Stress Disorder) gut erforscht und Diagnostik und Therapiemöglichkeiten etabliert worden.
Wenn schon die eigenen Soldaten so wenig Hilfe finden, ist es nicht verwunderlich, dass die Traumatisierung von Flüchtlingen im Asylverfahren so wenig Beachtung findet. Für Niedersachsen gehen wir auf Grund wissenschaftlicher Untersuchungen von weit über 10 000 Betroffenen aus, darunter vielen Flüchtlinge z.B. aus Afghanistan und dem Irak. Viele der unter dieser Krankheit leidenden Flüchtlinge bleiben unversorgt. Der rechtliche und sprachliche Zugang zu Psychotherapie ist schwierig“, beschreibt die ßrztin Dr. Gisela Penteker das Problem und fordert weitere Hilfen insbesondere auch vom Land Niedersachsen.

Niedersachsen hat “ im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern “ bislang kein psychosoziales Behandlungszentrum für Flüchtlinge. Auf Initiative der ßrztekammer Niedersachsen und der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen hat sich daher das „Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN)“ gegründet, das psychotherapeutische Behandlungen, stützende Gespräche und Erstinterventionen möglichst wohnortnah vermittelt.

Ministerpräsident Christian Wulff hat die Schirmherrschaft für das gemeinnützige niedersächsische Trauma-Netzwerk übernommen. Jetzt braucht der Verein die finanzielle Unterstützung durch das Land Niedersachsen: Für die Einwerbung von Drittmitteln sind wir auf eine sichere Anschubfinanzierung durch das Land Niedersachsen angewiesen“, so die Koordinatorin Karin Loos. „Um traumatisierten Flüchtlingen in Niedersachsen weiter helfen zu können, brauchen wir vom Land Niedersachsen eine Basisfinanzierung in Höhe von mindestens 20.000 â?¬.“

weitere Informationen: Dr. Gisela Penteker, Vorstand, Tel. 0171-7701613;
Geschäftsstelle: Langer Garten 23 B, 31137 Hildesheim, Tel. 05121 – 15605

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