In neuester Zeit berichten immer mehr Flüchtlinge, dass Sie von der italienischen Polizei/Behörde außerhalb der Städte auf Landstraßen/Schnellstraßen ausgesetzt werden.Vor dem Hintergrund der andauernden Diskussion um die Frage, ob Flüchtlinge in Italien eine Chance auf ein faires Verfahren und eine menschenwürdige Lebensführung haben, dokumentieren wir nachfolgend Berichte von zwei betroffenen Familien über ihre Aufnahme in Italien:
In diesem Fall ist bereits eine Klage beim VG Göttingen rechtshängig. Der einstweilige Rechtsschutz wurde abgelehnt. Eine Kirchengemeinde in ihrem Wohnort hat ihr Kirchenasyl gewährt. Mitte August ist die 6monatige Überstellungsfrist abgelaufen.
Im Falle des syrischen Ehepaars war ein Anhörungstermin für den 20.August anberaumt. Die Ehefrau hat bereits mehrerer Suizidversuche hier in Deutschland unternommen. Zunächst wollte sie das Uniklinikum, aufgrund bestehender Sprachbarrieren nicht aufnehmen. Nachdem die Anwältin auf eine schriftliche Aufnahmeverweigerung bestanden hat, wurde die Ehefrau für fast zwei Wochen in die geschlossene Abteilung untergebracht. Ihr Zustand verbesserte sich leicht, als sie erfuhr, dass sie schwanger sei. Aufgrund der Schwangerschaft ist eine Behandlung mit Psychopharmaka nicht mehr möglich. Der Ehemann berichtet, dass Sie oft tagelang jegliche Nahrungsaufnahme verweigert. Er könne sie überhaupt nicht mehr aus den Augen lassen, weil sie sich sonst umbringen würde. Wenn es an der Tür klingelt schreckt sie auf und läuft zum Fenster um runter zuspringen, weil sie glaubt, dass es die Polizei ist, die sie wieder nach Italien zurück schiebt.
Auch die Lebenssituation von Flüchtlingen in Bulgarien ist aus menschenrechtlicher Sicht hochproblematisch. Hier der Bericht des Shikri M. zu seinen Erlebnissen in diesem Land:
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