Gestern Nacht hat die Flüchtlingsunterkunft in der Eimsbüttlerstr in HH gebrannt. Dabei sind drei Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei ermittelt in Richtung Brandstiftung (siehe Bericht des NDR).
Während in Hamburg die Brandursache noch nicht geklärt ist, geht man in Regensburg von einem Anschlag aus (siehe Bericht der Mittelbayerischen Zeitung). „[…] das Feuer war nicht die erste Tat in dem Haus in der Greflingerstraße in den vergangenen Wochen: Am 13. Januar brannte in dem Haus eine Fußmatte, die Unbekannte ebenfalls kurz nach Mitternacht mutwillig in Brand steckten, das meldet das Polizeipräsidium Oberpfalz. Einen Zusammenhang zwischen beiden Bränden schließen die Beamten nicht aus. Dass die Taten in dem Haus, in dem viele Ausländer wohnen, einen rechten Hintergrund haben könnten, dafür gab es laut Michael Rebele, dem Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, keine Anzeichen.“
Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Pastorin Fanny Dethloff hat sich entsetzt über den Brand geäußert und ruft auf zum Gedenken am Brandort am heutigen Freitag um 9.30 Uhr. Sie schreibt:
„Als Flüchtlingsbeauftragte bin ich entsetzt und erschüttert über die toten Flüchtlinge am Abend des 5. Februar in Hamburg. Sollte es sich um Brandstiftung handeln, muss penibel geklärt werden, von welchem Hintergrund auszugehen ist und dies entsprechend geahndet werden.
Alle sind jetzt gefordert, deutlich zu machen, dass Flüchtlinge bei uns willkommen sind und Fremdenfeindlichkeit keine Perspektive in unserer Stadt hat. Kirchengemeinden bitte ich, den Menschen in neuen und alten Unterkünften mit Offenheit und nachbarschaftlichen Angeboten zu begegnen.
Generell ist die Lage für hier lebende und neuankommende Asylsuchende angespannt und dringend mit mehr Aufmerksamkeit in den Fokus zu rücken. In mehreren Unterkünften und der Erstaufnahme herrschen Platznot, mangelnde Hygiene, eine medizinische Versorgung, an der es im ausreichenden Umfang mangelt, kaum Angebote für Kinder, kaum Personal, um die Menschen mit ihren Bedürfnissen wirklich wahrzunehmen und ihre Fragen ausreichend zu beantworten. In einer reichen Stadt wie Hamburg beschämt es einen, an vielen Orten solche Not anzutreffen, die von vielen ungesehen und unerkannt hingenommen wird. Dass es jetzt zu solch tragischem Brand noch kommt, sollte alle Verantwortlichen innehalten lassen.
Ich werde mir Freitag, den 6. Februar, früh um 9.30 Uhr selbst ein Bild machen und vor Ort der Toten gedenken. Ich lade ein, dazuzukommen.“
Nachtrag:
Das Hamburger Abendblatt titelt:
„FEUERDRAMA VON ALTONA – Der Junge wird seines Lebens nicht mehr froh“
„Die Polizei hat den Brandstifter von der Eimsbütteler Straße ermittelt. In der Nacht zum Sonnabend gestand ein 13-Jähriger die Tat. Hamburger gedenken mit einem Trauermarsch der Opfer. …“
siehe auch: NDR-Bericht
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